Leitindikatoren:

  • Ein Index-Team bilden und auf Zusammensetzung achten
  • Für den Index sensibilisieren/ein Bewusstsein für den Index schaffen
  • Vorhandenes Wissen zusammentragen, Ideen sammeln, gegenseitiger Austausch über das Konzept und über den Rahmen der Bestandsaufnahme
  • Untersuchung der Einrichtung mit Hilfe der Indikatoren und Fragen
  • Ziele entwickeln, Barrieren und Erfordernisse identifizieren
  • Die Zusammenarbeit mit anderen Teams vorbereiten

Phase 1: Mit dem Index beginnen

1. Bildung eines Index-Teams, Zusammensetzung des Teams

  • Bestimmung einer Steuerungsgruppe
  • Zur Koordination der Aktivitäten sollte ein*e „Ansprechpartner*in für Inklusion“ ausgewählt werden
  • Involvierung von Mitarbeiter*innen, der Leitung und der Trägervertreter*innen
  • Bewahrung einer kritischen Außenperspektive: Hinzuziehung von Vertreter*innen der Jugendlichen und ggf. Externe aus der Gemeinde (Eltern, Fachberatung, Gemeindevertreter*innen)
  • Die Teamzusammensetzung sollte Vielfalt wiedergeben: Es ist wichtig, dass das Index-Team die soziale und kulturelle Zusammensetzung der Einrichtung repräsentiert
  • Folgende Grundprinzipien der Zusammenarbeit beachten und einhalten: Kollegiale Zusammenarbeit, aktives Zuhören, gleichrangige Diskussionsanteile, Vertrauen, freie Meinungsäußerungen und Akzeptanz von unterschiedlichen Sichtweisen
  • Dem Team sollten alle Materialien zugänglich sein
  • Bei Bedarf sollten die Materialien allen Teammitgliedern kopiert werden
  • Einbindung eines ‚kritischen Freundes‘:
    • Einbeziehung einer außenstehenden Person. Diese sollte die Einrichtung gut kennen, unterstützend sowie herausfordernd agieren und den Prozess engagiert begleiten
    • Der*die ‚kritische Freund*in’ könnte eine Person sein, die sich gut mit dem Index auskennt
    • Mit seinem*ihrem ‚fremden Blick‘ hilft er*sie den Beteiligten bei der Untersuchung der Einrichtung, bei Versammlungen und bei der Analyse der Sichtweisen
    • Der ‚kritische Freund’ ist bei Versammlungen anwesend
  • Reflexion des Entwicklungsplans der Einrichtung

2. Sensibilisierung, Bewusstsein für den Index schaffen

  • Zum Auftakt sollte das Team im Hinblick auf Inklusion gecoacht werden
  • Als ReferentInnen für dieses Coaching lassen sich Externe gewinnen, die bereits mit dem Index gearbeitet haben oder mit den Materialien vertraut sind
  • Im Anschluss an das Coaching werden weitere Personen als Mitglieder des Index Teams akquiriert

3. Wissen zusammentragen, Ideen sammeln und gegenseitiger Austausch

  • Meinungen im Aktionsplan eruieren: Es muss sichergestellt sein, dass alle Bedürfnisse und Meinungen in der Einrichtung (Besucher*innen, Eltern usw.) eruiert und einbezogen werden (ggf. Erhebung)
  • Die Teammitglieder müssen ihr bestehendes Verständnis zur konzeptionellen Umsetzung des Indexes miteinander austauschen
  • Akzeptanz von Differenz: Inklusion findet bereits im Team statt (Prinzip des Konsens)
  • Die Teammitglieder müssen eine gemeinsame Sicht entwickeln
  • Den Teammitgliedern muss bewusst sein, dass jegliche Ideen zum Aktionsplan zu diesem Zeitpunkt als vorläufig anzusehen sind

4. Untersuchung der Einrichtung und Beschäftigung mit Indikatoren und Fragen

  • Vorläufige Themen aus den Indikatoren definieren, die weiter untersucht werden sollen
  • Untersuchung einzelner Indikatoren: Beispielhaft können Leitfragen formuliert werden:
    • Was wird bislang getan, um das Ziel zu erreichen?
    • Was gilt es zu verbessern?
    • Was muss weiterhin untersucht werden?
    • Welche neuen Aktivitäten sind nötig?
  • Vergleich ausgewählter Indikatoren:
    • Beispiel: Zwei Indikatoren auswählen: Einer davon sollte bereits in der Einrichtung gut umgesetzt werden, beim anderen besteht Raum für Entwicklung.
    • Diese Indikatoren gilt es im Hinblick auf folgende Fragen zu reflektieren: Wie lässt sich die Einschätzungen belegen/begründen? Wie groß ist die Übereinstimmung dieser Indikatoren?
  • Prioritäten auf Basis des Indikatorenvergleichs setzen
  • Diese Prioritäten sollten auf einem Zusammenfassungsbogen festgehalten werden

5. Ziele entwickeln und Barrieren bzw. Erfordernisse identifizieren

  • Mit Hilfe der Indikatorenüberprüfung und eines Indikatorenvergleichs können erste Veränderungen identifiziert und angestoßen werden (Erfordernisse identifizieren)
  • Meilensteine zur Zielerreichung formulieren

6. Die Zusammenarbeit mit anderen Teams vorbereiten

  • Identifikation und Überwindung von Hindernissen beim Einsatz des Indexes
  • Kooperationspartner und ehrenamtliche HelferInnen identifizieren
  • Kontaktaufnahme zu verschiedenen Dienstleister für Menschen mit Behinderung, da zur Umsetzung inklusiver Maßnahmen insbesondere das Wissen und die Erfahrung von Diensten für Menschen mit Behinderung wichtig sind
  • Planen von Kooperationen (etwa im Bereich Begleitung/Unterstützung)
  • Identifizierung von ehrenamtliche HelferInnen
  • Aufbau von lokalen Unterstützerkreise oder Patenmodelle

7. Aktionsplan und Zeitplan aufstellen

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Vorgehensweise bei der Umsetzung von Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit
7.1 Leitindikatoren für die Prozessgestaltung 7.1.1 Phase 1: Mit dem Index beginnen 7.1.2 Phase 2: Die Einrichtungssituation beleuchten 7.1.3 Phase 3: Einen inklusiven Plan entwerfen 7.1.4 Phase 4: Den inklusiven Plan in die Praxis umsetzen 7.1.5 Phase 5: Den Index-Prozess evaluieren 7.2 Erfahrungen mit der Umsetzung von inklusiven Aktivitäten in der Kinder- und Jugendarbeit – ausgewählte Praxisbeispiele 7.2.1 Der Beginn des Prozesses: Bildung von Inklusionsteams, Auftaktveranstaltungen, Planung der Unterstützung (Phase 1 und 2) 7.2.2 Wichtige Rahmenbedingungen und Voraussetzungen bei der Planung und Gestaltung sowie erste konkrete Aktivitäten (Phase 3 und 4) 7.2.3 Den Prozess nachhaltig unterstützen und evaluieren (Phase 5)
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