Häufig tauchen Einwände von Menschen ohne Behinderung auf. Sie stellen sich zum Beispiel Fragen wie: „Wie soll das denn gehen?“ und „Welche Sportarten eignen sich?“
Im Folgenden sollen ein paar Erfahrungen darüber geteilt werden, wie Spiele gewinnbringend in den Inklusionssport eingebracht werden können.
Das Wort „Sport“ bedeutet in seiner ursprünglichen Bedeutung so viel wie Spiel, Spaß und Vergnügen. Aus dieser Bedeutung lassen sich viele wichtige Erkenntnisse ziehen, denn im Spiel kommt es nicht darauf an, besser, höher, schneller oder weiter als andere zu sein. Stattdessen steht die Freude am gemeinsamen Erleben im Vordergrund.
In Reutlingen ist dieser Gedanke in ein jährlich stattfindendes inklusives Spielfest eingeflossen. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen einen schönen gemeinsamen Nachmittag zu bereiten. Dadurch sollen Barrieren abgebaut und Gemeinsamkeiten erkannt werden.
Folgender Ablauf hat sich bei der Organisation und Durchführung des Fests bewährt:
12:00 Uhr bis 14:00 Uhr
Aufbau der Stationen
Ab 14:00 Uhr
Einlass, Teilnehmende kaufen Lauf- und Stationskarten für 1 Euro.
14:30 Uhr bis 14:45 Uhr
Übungsleitende führen kurze themenbezogene Szene auf, mit der sie auf lustige Weise in den Nachmittag einführen.
Musikalischer Auftritt mit einer Tanzgruppe
Dieser Auftakt sorgt für einen schwungvollen Start und reißt alle Anwesenden sofort mit.
14:45 Uhr bis 15:45 Uhr
Erste Spielrunde an 12 bis 13 Spielstationen
15:45 Uhr bis 16:00 Uhr
Aufführung einer Hip-Hop-Gruppe beziehungsweise Mitmachaktion mit allen Teilnehmenden
Die Mitmachaktion in der Mitte des Spielfelds führt dazu, dass die Kinder in ihrer Konzentration nicht überfordert werden. Gleichzeitig wird der Spannungsbogen für eine zweite Spielrunde neu aufgebaut.
16:00 Uhr bis 16:40 Uhr
Zweite Spielrunde an 12 bis 13 Spielstationen
16:45 Uhr bis 17:00 Uhr
Abschluss und Preisverteilung
Zum Schluss des Spielfests erhalten alle Teilnehmenden ein kleines Geschenk, das zum Motto des Fests passt.
Fazit
- Inklusive Spielfeste eignen sich hervorragend für den Inklusionssport, weil der Gedanke „höher, schneller, weiter“ vollkommen wegfällt.
- Ein gemeinsames Erleben von schönen Stunden steht im Vordergrund.
- Bei inklusiven Spielfesten kann die ganze Familie in das Programm miteinbezogen werden.
- Ein Miteinander von Kindern mit und ohne Behinderungen wird auf spielerische Art und Weise erreicht.
Alle bei diesem Angebot aufgeführten Inhalte wurden zitiert aus: „…und die Tore schießt Lore. Inklusionssport auf den Weg gebracht“ (2015) Martin Sowa. verlag modernes lernen: Dortmund. S. 173 bis 177.
Ergänzt und aktualisiert von Martin Sowa.
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Dieses Angebot bezieht sich auf die Inklusion von Menschen mit folgenden Behinderungsformen
- Körperliche Behinderung
- Lernbehinderung / -schwierigkeiten
- Psychische (seelische) Behinderung
- Sinnesbehinderung
- Hörbehinderung
- Sehbehinderung
- Sprachbehinderung
Weitere Informationen
Jeweils zur Mitte eines Jahres treffen sich die Verantwortlichen der Abteilung, um einen thematischen Schwerpunkt festzulegen. Dieser sollte für die Teilnehmenden schnell erfassbar sein. Es eignen sich zum Beispiel folgende Themen: Zirkus, Räuber Hotzenplotz, Pirat*innen, Jahrmarkt und Reise um die Welt.
Entsprechend dem Thema fällt die Entscheidung über die 12 bis 13 Spielstationen, die vor dem Spielfest in Kleingruppen erprobt werden. Zudem legt die für das Spielfest verantwortliche Person fest, an welchen Stellen die einzelnen Spielstationen in der Sporthalle platziert werden.
2,5 Stunden vor Beginn des Spielfests treffen sich die Stationsleitenden in der Halle, um die Stationen aufzubauen und themenspezifisch zu dekorieren. Alle Stationen sollten vor Inbetriebnahme unbedingt auf ihre Sicherheit und Funktionsfähigkeit überprüft werden!
Bitte beachten: Je nach Behinderungsform kann eine persönliche oder technische Assistenz/Pflege erforderlich sein.
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Vielfaltsmerkmale
- Identitätspolitische Herkunft
- Migration
- Religion / Weltanschauung
- Sexuelle Orientierung / Geschlechtliche Identität
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Altersgruppen
- Jugendliche
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Anwendende
- (Jugend-)Gruppenleitende
- Ehrenamtliche
- Eltern
- Entscheidende (Politik, Verwaltung, Verbände)
- Fachkräfte
Weitere Informationen
Zum Spielfest eingeladen werden: • Abteilungsmitglieder • Schüler*innen aus sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren • Grundschüler*innen • Mitglieder befreundeter Kooperationspartner*innen • Mitarbeiter*innen von Werkstätten für Menschen mit Behinderung • Die Familien beziehungsweise Betreuer*innen der Teilnehmenden Wenn möglich werden zeitgleich die Teilnehmenden einer inklusiven Sportfortbildung eingeladen, damit sie erfahren können, wie inklusive Spielfeste in der Praxis durchgeführt werden können. Einige Familien nutzen das Spielfest auch, um Kindergeburtstage zu feiern. Auf diese Weise ergibt sich ein sehr breites Spektrum an Besucher*innen. -
Handlungsfelder
- Bildung und Arbeit
- Ausbildung / Studium
- Bildung / Erziehung / Schule
- Übergang Schule - Beruf
- Identität und Persönlichkeit
- Persönlichkeit stärken / Empowerment
- Kultur und Freizeit
- Ferienfreizeit
- Sport
- Politik und Gesellschaft
- Mobilität / Barrierenüberwindung
- Netzwerk / Öffentlichkeit / Politik
- Sensibilisierung
- Teilhabe
- Begegnung
- Partizipation
- Bildung und Arbeit
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Organisationen
- Betriebe / Beschäftigungsförderung
- Bildungseinrichtungen
- Einrichtung der Kinder- und Jugendarbeit
- Elternverbände / -initiativen
- Kindertagesstätten / Kindergärten
- Migrant*innenorganisationen
- Sonstige Vereine / Verbände / Initiativen
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Gruppengröße
- Über 50 Personen
Weitere Informationen
200 bis 350 Personen; Die Personenzahl setzt sich zusammen aus den Kindern und Jugendlichen aller eingeladenen Institutionen sowie deren Begleiter*innen (Eltern, Betreuer*innen). An vielen Stationen können mehrere Kinder gemeinsam spielen. Dadurch kommt es immer wieder zu zwanglosen und zufälligen Begegnungen. Beim inklusiven Spielfest werden gesellschaftliche Barrieren somit erst gar nicht aufgebaut. Auch die Anzahl der Personen ergibt ein buntes Bild der Vielfalt und zeigt auf, wie einfach Inklusion gelingen kann. -
Fläche
- Mindestens 100 m²
Weitere Informationen
Der Aktionstag findet in einer Sporthalle statt. In einer großen Dreifeld-Sporthalle können die einzelnen Spielstationen räumlich gut voneinander getrennt werden, sodass viel Raum für das gemeinsame Spielen bleibt. Der Freiraum hilft auch dabei, das Risiko zu verringern, durch Gedränge verletzt zu werden. -
Durchführungsorte
- In Präsenz
Weitere Informationen
Die Sporthalle sollte mit allen üblichen Geräten ausgestattet sein. Dazu zählen zum Beispiel Matten, Weichbodenmatten, große und kleine Kästen, Bänke, Schaukelringe, Sprossenwände, Stäbe und Reifen. Idealerweise ist eine Tribüne für Zuschauer*innen vorhanden ist, um Rückzugsmöglichkeiten zu bieten oder Aufenthaltsorte für Eltern und Betreuer*innen zu schaffen. Oberhalb der Tribüne können Getränke, Kuchen und belegte Brötchen angeboten werden. -
Material
- Eigenes Material
- Gemietetes / geliehenes Material
Weitere Informationen
An den einzelnen Stationen kommen verschiedene (Sport-)Geräte zum Einsatz. Sinnvoll ist es, Rollbretter, Schwungtücher und psychomotorisches Material miteinzubauen. Das Material sollte so ausgewählt werden, dass es zur Thematik passt. Idealerweise wird die Halle noch mit passenden Bildern oder Fähnchen dekoriert (wie zum Beispiel aus der Faschingszeit).
Eine Verstärkeranlage mit Mikrofon oder ein Kopfhörer mit Mikrofon helfen dabei, dass alle hörenden Anwesenden erreicht werden.
Am Ende des Spielfests erhalten die Teilnehmenden kleine Geschenke.
Personalbedarf
Anzahl: 24 Personen
Weitere Informationen
Jede Station sollte von 2 bis 3 Übungsleitenden betreut werden, damit sich diese auch einmal gegenseitig abwechseln können. Die Begleitpersonen oder Mitglieder eines Fördervereins können den Essens- und Getränkeverkauf übernehmen.
Vom Getränkefachhandel sollten Biertischgarnituren bezogen werden können. Dies ist in der Regel kostenlos, wenn Getränke bestellt werden.
Zeitaufwand
Vorbereitung: 10,00 Stunde(n)
Durchführung: 2,50 Stunde(n)
Nachbereitung: 3,00 Stunde(n)
Es hat sich gezeigt, dass eine Veranstaltungsdauer von circa 2,5 Stunden vollkommen ausreicht. Ein größerer Zeitrahmen kann sich negativ auf die Konzentrationsfähigkeit der jungen Teilnehmenden auswirken.
Der genaue Zeit- und Ablaufplan wurde bereits unter dem Punkt „Beschreibung“ aufgeführt.
Kostenaufwand
Kosten
300 Euro
Weitere Informationen
Die kleinen themenbezogenen Geschenke für die Teilnehmenden können von den Veranstaltenden entweder selbstgemacht oder gekauft werden. Hierfür fallen gegebenenfalls Kosten an.
Werden die Geschenke gekauft, so ist mit Kosten in Höhe von etwa 1 Euro pro Stück zu rechnen. Die Geschenke können in entsprechenden Onlineshops bestellt werden.
Eine Refinanzierung ist über den Essens- und Getränkeverkauf sowie den Eintrittspreis gesichert.
Ansprechperson / -organisation
- Martin Sowa
E-Mail: martin.sowa@gmx.net
Website: www.martin-sowa.de
Weitere Informationen
Ehrenamtsbörse „Itimi“
Sie haben selbst eine Behinderung und möchten sich ehrenamtlich engagieren?
Sie haben Angebote, bei welchen sich Menschen mit Behinderungen ehrenamtlich einbringen können?
Dann informieren Sie sich gerne bei der Ehrenamtsbörse Itimi über Ihre Möglichkeiten!
Rollstuhlkarte „Wheelmap“
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