Inklusives Geocaching – Wie man einen inklusiven Geocaching-Pfad selbst erstellt

Geocaching ist eine Art GPS-gesteuerte Schnitzeljagd beziehungsweise Schatzsuche, bei der über eine App Fragen und Rätsel gelöst werden. Diese führen zu einem Versteck in der Natur, an dem sich ein sogenannter Geocache befindet.

Ein Geocache besteht meistens aus einem Behälter, in dem sich kleine Gegenstände und ein Logbuch befinden. Ist der Cache gefunden, kann man sich in das Logbuch eintragen und einen Gegenstand mitnehmen, wenn man dafür einen eigenen Gegenstand hineinlegt. Anschließend wird der Cache wieder am selben Ort versteckt.

Versteckte Geocaches können mithilfe eines Smartphones oder GPS-Geräts gesucht werden. Dies geschieht anhand von Koordinaten und Rätseln, die in der App oder Webseite hinterlegt sind und gelöst werden müssen. Auf diese Weise kann das Versteck der Geocaches genau bestimmt werden.

Hier werden Caches angezeigt, die auf der ganzen Welt versteckt wurden: https://www.opencaching.de/

Umsetzung

Ein inklusiver Geocaching-Pfad kann mit recht kleinem Aufwand selbst erstellt werden:

  1. Man wählt eine geeignete Strecke aus.
  2. Man überlegt sich mögliche Verstecke und Fragen beziehungsweise Rätsel für die Geocaches.
  3. Man übersetzt die Fragen und Rätsel in andere Sprachen.
  4. Man legt kleine Gegenstände in geeignete Behälter.
  5. Man versteckt die Caches.
  6. Man fügt die Informationen in die App oder Webseite ein.

Beispiel

In Backnang (Rems-Murr-Kreis, Großraum Stuttgart) haben Jugendliche mit Behinderungen und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichten gemeinsam den inklusiven Geocaching-Pfad „Geolusion“ entwickelt. Dieser ist barrierefrei zugänglich und alle Rätsel beziehungsweise Fragen werden in mehreren Sprachen (auf Schwäbisch, Hochdeutsch, Arabisch, Türkisch und Dari) und in Einfacher Sprache abgebildet.

  • Dieses Angebot bezieht sich auf die Inklusion von Menschen mit folgenden Behinderungsformen

    • Körperliche Behinderung
    • Lernbehinderung / -schwierigkeiten
    • Psychische (seelische) Behinderung
    • Sinnesbehinderung
      • Hörbehinderung
      • Sehbehinderung
    • Sprachbehinderung

    Weitere Informationen

    Man muss bei den Verstecken und Rätseln, aber auch bei der Lage des Pfades selbst auf einen barrierefreien Zugang achten. Durch die Abbildungen in mehreren Sprachen und in Leichter Sprache ist der Zugang für viele Menschen möglich – auch gemeinsam.

  • Vielfaltsmerkmale

    • Identitätspolitische Herkunft
    • Migration
    • Religion / Weltanschauung
    • Sexuelle Orientierung / Geschlechtliche Identität
  • Altersgruppen

    • Erwachsene
    • Jugendliche
    • Kinder
      • 6 bis 12 Jahre
  • Anwendende

    • (Jugend-)Gruppenleitende
    • Ehrenamtliche
    • Eltern
    • Entscheidende (Politik, Verwaltung, Verbände)
    • Fachkräfte
  • Handlungsfelder

    • Bildung und Arbeit
      • Ausbildung / Studium
      • Bildung / Erziehung / Schule
    • Digitale Medien / Internet / Digitalisierung
    • Identität und Persönlichkeit
      • Persönlichkeit stärken / Empowerment
    • Kultur und Freizeit
      • Ferienfreizeit
      • Interkulturelle Kommunikation
    • Politik und Gesellschaft
      • Diskriminierung
      • Mobilität / Barrierenüberwindung
      • Ökologie / Umweltschutz
    • Sensibilisierung
    • Teilhabe
      • Begegnung
      • Partizipation
    • Weltanschauung und Religion
      • Interreligiöser Dialog
  • Organisationen

    • Bildungseinrichtungen
    • Einrichtung der Kinder- und Jugendarbeit
    • Elternverbände / -initiativen
    • Migrant*innenorganisationen
    • Sonstige Vereine / Verbände / Initiativen
  • Gruppengröße

    • Bis 10 Personen

    Weitere Informationen

    3 - 5 Personen: Allein ist es langweilig. Wenn die Gruppe allerdings zu groß ist, kann es mit der Konzentration schwierig werden.
  • Fläche

    • Mindestens 100 m²

    Weitere Informationen

    Die Geocaches werden mit Entfernung zueinander versteckt und später von Interessierten im Rahmen eines Spaziergangs gesucht.
  • Durchführungsorte

    • In Präsenz

    Weitere Informationen

    Im Idealfall werden die Geocaches in der Natur versteckt. Um einen inklusiven Pfad aufzubauen, müssen die Caches an Orten versteckt werden, die von allen erreicht werden können. Ungeeignet sind zum Beispiel Orte, die zu hoch oder uneben sind oder nur über Hindernisse wie zum Beispiel Stufen zu erreichen sind.
  • Material

    • Eigenes Material

    Weitere Informationen

    • Papier, um Fragen und/oder Rätsel notieren zu können. Auch die Übersetzungen können darauf geschrieben beziehungsweise abgedruckt werden.
    • Geeignete Behälter (eventuell wasserdicht)

Personalbedarf

Anzahl: 3 Personen

Weitere Informationen

Gegebenenfalls wird Assistenz benötigt, um die Caches zu verstecken beziehungsweise dem Pfad selbst folgen zu können.

Zeitaufwand

Vorbereitung: 20 Stunde(n)

Durchführung: 30 Stunde(n)

Nachbereitung: 10 Stunde(n)

Zu Beginn muss nach einer geeigneten Strecke und möglichen Verstecken für die Caches entlang der Strecke gesucht werden. Falls sich die Verstecke auf Privatbesitz befinden sollen, muss dies erst noch mit den Grundstücksbesitzer*innen abgesprochen werden.

Im Anschluss muss passendes Zubehör (Behälter und Dosen) für die Caches gekauft werden und diese befüllt werden. Falls gewünscht, müssen die Infos und Rätsel in weiteren Sprachen übersetzt werden, zum Beispiel in leichte Sprache oder Fremdsprachen.

Am Ende erfolgt das Verstecken der Caches in den ausgewählten Verstecken und das Einpflegen der Infos in die Geocaching-App beziehungsweise auf die Geocaching-Webseite.

Kostenaufwand

Kosten
50 Euro

Weitere Informationen

Es fallen gegebenenfalls Kosten für die Behälter, Gegenstände und das Logbuch an. Je nachdem, welche App genutzt werden soll, können auch hierfür Kosten anfallen. Falls der Aufbau mehrere Stunden dauert, kommen gegebenenfalls Kosten für die Verpflegung der Mitwirkenden hinzu.

Ansprechperson / -organisation

Weitere Informationen

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