Phase 5: Den Inklusionsprozess evaluieren

Die bisher durchgeführten Aktivitäten und Angebote sowie der strategische Gesamtprozess werden nun in dieser Phase evaluiert. Entsprechender Veränderungs- oder Verbesserungsbedarf wird im Team diskutiert. Gegebenenfalls müssen weitere Schritte in einem neuen bzw. überarbeiteten Aktionsplan festgehalten werden. Aus diesem Grunde kann das Ergebnis der Evaluation wiederum den (Wieder-) Einstieg in Phase 2 bedeuten.

a) Reflexion des Gesamtprozesses

Hierzu wird zunächst eine geeignete Evaluationsgrundlage entwickelt. Wenn bereits im  Aktionsplan (Phase 3) Evaluationskriterien formuliert wurden, können diese als Grundlage herangezogen werden. Für die drei Dimensionen Kultur, Strukturen und Praktiken sollten in jedem Fall Kriterien formuliert werden, anhand derer Veränderungen und vor allem Fortschritte dokumentiert werden können. Hierfür können auch die Indikatoren und Fragen des Indexes verwendet werden. Die kritische Reflexion und die Dokumentation der Veränderungen werden innerhalb des Inklusionsteams durchgeführt. Gemeinsam werden Ansatzpunkte für weitere Modifikationen und Veränderungen identifiziert sowie neue Prioritäten und Ziele zusammengetragen und vereinbart. Hierbei werden sowohl strategische Fragen hinsichtlich Leitbild, Öffentlichkeitsarbeit, Sozialraumbezug, Kooperationen und Bildungsmaßnahmen als auch inhaltliche Fragen der Angebotsplanung und -gestaltung (Barrierenabbau, Angebote, Aktivitäten und Sicherung der Unterstützung) diskutiert und bewertet. Selbstverständlich macht es Sinn, solche Reflexions- und Dokumentationsschleifen nicht immer erst nach Beendigung der Aktivitäten und Angebote durchzuführen, sondern die Evaluation als kontinuierliche Aufgabe zu verstehen.

b) Einbezug der Sichtweisen aller Beteiligten

Die Evaluation sollte stets im Team erfolgen. Dabei werden nicht nur die hauptamtlichen, sondern auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen einbezogen. Methodisch eigenen sich bspw.  Beobachtungen (z.B. zur Interaktionshäufigkeit zwischen behinderten und nicht-behinderten Teilnehmer*innen) sowie Befragungen (z.B. Gruppenbefragungen oder kürzere qualitative Interviews). Darüber hinaus sollten geeignete Formen entwickelt werden, um die Angebote und den bisherigen Prozess auch aus Sicht der Teilnehmer*innen, Eltern sowie Kooperationspartner*nnen beurteilen zu lassen. Zuletzt sollte auch die Arbeit im Inklusionsteam reflektiert werden. Hierbei werden folgende Aspekte hinsichtlich ihres Erfolgs bzw. ihrer Wirksamkeit beurteilt: Die Teamzusammensetzung, die Zusammenarbeit innerhalb des Teams, die Vorbereitung auf die Aufgaben, die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen, die Arbeitsteilung sowie die Kooperation und Unterstützung durch weitere Akteur*innen.

c) Reflexion der Arbeit mit dem Index für Inklusion

Darüber hinaus sollten auch die Materialien und Empfehlungen des Inklusions-Indexes evaluiert werden, indem bspw. regelmäßig Diskussionsrunden veranstaltet oder Verlaufsprotokolle angefertigt werden. Hier steht zum einen die Frage im Mittelpunkt, inwiefern der Index überhaupt hilfreich war, um die Einrichtung für inklusive Herangehensweisen zu sensibilisieren und entsprechende Veränderungen anzustoßen. Ebenso wird reflektiert, wie sich die Materialien für den fortlaufenden Prozess einsetzen lassen. Auch werden die Empfehlungen, die der Index im Hinblick auf die Umsetzung von Inklusion gibt, überprüft.

d) Den Inklusionsprozess fortsetzen

Im Zuge der Evaluation findet die Planung der Fortsetzung des Inklusionsprozesses statt. Jede*r Zuständige identifiziert für seinen*ihren Bereich Verbesserungsbedarfe und kommuniziert diese im Inklusionsteam. Diese werden diskutiert und münden ein in die Planung und Festlegung weiterer Aktivitäten und Strategien.


Inhalt

Phase 1: Mit dem Prozess beginnen Phase 2: Die Einrichtungssituation beleuchten und weiterführende Schritte initiieren Phase 3: Einen inklusiven Plan entwerfen Phase 4: Den inklusiven Plan in die Praxis umsetzen Phase 5: Den Inklusionsprozess evaluieren