Bei der Methode „Wildaquarium“ gestalten die Teilnehmenden in der Natur ein temporäres Aquarium und beobachten gemeinsam das Wasserleben. Aufgabe ist es verschiedene Tiere zu erkennen und zu zählen.
Zu Beginn wird ein Behälter mit Pflanzen, Steinen und Wasser befüllt. Alles wird aus einem Gewässer in der Natur geholt. Danach kommen die Lebewesen dazu, die in diesem Gewässer leben. Diese lassen sich am besten durch Abklopfen von Uferpflanzen mit einem Kescher oder Netz fangen. Oft reicht es auch, einen größeren Stein aus dem Wasser zu nehmen und umzudrehen. Die Lebewesen, die sich so finden lassen, können am besten mit Pinsel oder Pinzette eingesammelt und mit Lupen gut beobachtet werden. Unter Verwendung verschiedener Bestimmungshilfen können dann die einzelnen Tierarten herausgefunden werden.
Das Aquarium muss nach dem Beobachten wieder vorsichtig entleert werden. Die Tiere werden dabei gemeinsam verabschiedet.
Ziel der Methode ist es das Wasserleben genau zu beobachten und in der Gruppe zu beschreiben. Hierbei werden Bereiche wie Geduld, aufmerksames Beobachten und gemeinsames Reflektieren geschult beziehungsweise geübt. Das „Wildaquarium“ ist eine schöne naturbezogene Übung, die Menschen mit unterschiedlichen Bedarfen und Interessen zusammenbringen kann.
Ein Angebot aus dem Heft „Inklusive Methoden für draußen von und für Outdoorfans“ (2021) Kreisjugendring Rems-Murr e.V. Backnang, S. 24.
-
Dieses Angebot bezieht sich auf die Inklusion von Menschen mit folgenden Behinderungsformen
- Körperliche Behinderung
- Lernbehinderung / -schwierigkeiten
- Psychische (seelische) Behinderung
- Sinnesbehinderung
- Hörbehinderung
- Sehbehinderung
- Sprachbehinderung
Weitere Informationen
Bei dieser Methode können die jeweiligen Aufgaben so verteilt werden, dass sie zu den Bedarfen der Teilnehmenden passen.
Die Teilnehmenden können von der anleitenden Person unterstützt werden oder sich gegenseitig zum Beispiel beim Befüllen des Wildaquariums unterstützen.
Die Methode ist für blinde Menschen leider nicht geeignet. Menschen mit anderen Seheinschränkungen können jedoch gegebenenfalls mit starken Lupen unterstützt werden.
-
Vielfaltsmerkmale
- Identitätspolitische Herkunft
- Migration
- Religion / Weltanschauung
- Sexuelle Orientierung / Geschlechtliche Identität
-
Altersgruppen
- Jugendliche
- Kinder
- 0 bis 3 Jahre
- 3 bis 6 Jahre
- 6 bis 12 Jahre
-
Anwendende
- (Jugend-)Gruppenleitende
- Ehrenamtliche
- Eltern
- Fachkräfte
-
Handlungsfelder
- Bildung und Arbeit
- Bildung / Erziehung / Schule
- Kultur und Freizeit
- Ferienfreizeit
- Politik und Gesellschaft
- Ökologie / Umweltschutz
- Teilhabe
- Begegnung
- Bildung und Arbeit
-
Organisationen
- Bildungseinrichtungen
- Einrichtung der Kinder- und Jugendarbeit
- Elternverbände / -initiativen
- Kindertagesstätten / Kindergärten
- Migrant*innenorganisationen
- Sonstige Vereine / Verbände / Initiativen
-
Gruppengröße
- Bis 10 Personen
Weitere Informationen
2 - 5 Personen: Je mehr Teilnehmende mitmachen, desto mehr Austausch findet statt. Wichtig ist es, dass alle Teilnehmende Platz haben, um das Wildaquarium zu beobachten. Je nach Größe des Behälters ist es empfehlenswert, die Gruppe relativ klein zu halten. -
Fläche
- Kein konkreter Flächenbedarf
-
Durchführungsorte
- In Präsenz
Weitere Informationen
Die Methode muss in der Nähe von natürlichem Wasser durchgeführt werden, damit das Wildaquarium daraus befüllt werden kann. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen Bach, See oder Teich handeln. Es ist wichtig, dass das Gewässer gut gewählt wird und für alle Teilnehmenden gut zugänglich ist. Die Teilnehmenden dürfen keinen Gefahren wie zum Beispiel einer starken Strömung ausgesetzt sein. Um die Methode durchzuführen sind die Sommermonate am besten geeignet. Das Wildaquarium darf jedoch nicht in der Sonne stehen. Auch der Frühling und Herbst bieten sich gut an. -
Material
- Eigenes Material
- Gemietetes / geliehenes Material
Weitere Informationen
• möglichst großes, klares Gefäß, zum Beispiel ein Aquarium oder Eimer
• Kescher oder Küchensieb
• Federstahlpinzette
• Pinsel
• in manchen Situationen kann ein Messbecher hilfreich sein
• Lupen
• je nach Bedarfen der Teilnehmenden auch stark vergrößernde Lupen
• Bestimmungshilfe zum Bestimmen der Tierarten. Diese können gekauft und zum Teil auch kostenlos online heruntergeladen werden.
Personalbedarf
Anzahl: 1 Person
Weitere Informationen
Benötigt wird mindestens 1 Person, die den Ablauf anleitet, die Reflexion moderiert und die Teilnehmenden bei Bedarf unterstützt.
Zeitaufwand
Vorbereitung: 0,5 Stunde(n)
Durchführung: 1 Stunde(n)
Nachbereitung: 0,5 Stunde(n)
Vorbereitung: Organisieren des Materials, Suchen eines barrierearmen Zugangs zu einem Gewässer
Durchführung:
• Befüllen des Wildaquariums mit den Materialien, die sich im Gewässer finden lassen
• Fangen der Tiere im Gewässer
• gemeinsames Beobachten und Bestimmen der Tiere
• gemeinsames Verabschieden und Zurückbringen der Tiere
• Zurückbringen der Materialien aus dem Gewässer
• Reflexion in der Gruppe
Nachbereitung: Säubern der verwendeten Materialien
Kostenaufwand
Kosten
kostenlos
Weitere Informationen
Für die Beschaffung der Materialien können gegebenenfalls Kosten anfallen.
Ansprechperson / -organisation
- Kreisjugendring Rems-Murr e.V.
E-Mail: vielfalt@jugendarbeit-rm.de
Weitere Informationen
Ehrenamtsbörse „Itimi“
Sie haben selbst eine Behinderung und möchten sich ehrenamtlich engagieren?
Sie haben Angebote, bei welchen sich Menschen mit Behinderungen ehrenamtlich einbringen können?
Dann informieren Sie sich gerne bei der Ehrenamtsbörse Itimi über Ihre Möglichkeiten!
Rollstuhlkarte „Wheelmap“
Sie bewegen sich mit einem Rollstuhl fort und möchten überprüfen, ob Ihr Ziel rollstuhlgerecht ist?
Sie planen ein Angebot und möchten sicherstellen, dass der Durchführungsort rollstuhlgerecht ist?
Dann nutzen Sie die Wheelmap!