Inklusiver Fußball

Beim „inklusiven Fußball“ werden die Spielregeln und der Spielablauf an die Fähigkeiten der Spielenden angepasst. Es wird darauf geachtet, was die Spielenden benötigen.

Ablauf

Der Ablauf ist wie in einer Fußballstunde. Am Anfang wärmen sich die Spielenden auf und machen ein Koordinationstraining und ein Ausdauertraining. Sie dribbeln, spielen sich die Bälle zu und üben auf das Tor zu schießen. Dann gibt es das eigentliche Fußballspiel und bei Bedarf anschließend noch eine Auslaufeinheit oder eine Dehnungseinheit.

Die Methode „Inklusiver Fußball“ kann auch Teil eines Aktionstags sein oder als Turnier gespielt werden.

 

Alle bei diesem Angebot aufgeführten Inhalte wurden zitiert aus: „…und die Tore schießt Lore. Inklusionssport auf den Weg gebracht“ (2015) Martin Sowa. verlag modernes lernen: Dortmund. S. 94.

Ergänzt und aktualisiert von Martin Sowa.

  • Dieses Angebot bezieht sich auf die Inklusion von Menschen mit folgenden Behinderungsformen

    • Körperliche Behinderung
    • Lernbehinderung / -schwierigkeiten
    • Psychische (seelische) Behinderung
    • Sinnesbehinderung
      • Hörbehinderung
      • Sehbehinderung
    • Sprachbehinderung

    Weitere Informationen

    Der Spielablauf wird so gestaltet, dass alle Interessierten mitspielen können. Die Fähigkeiten aller Teilnehmenden werden berücksichtigt und Hilfsmittel eingesetzt, wenn sie benötigt werden.

    Die Methode kann von allen gespielt werden. Es ist nur wichtig, dass auf die Fähigkeiten der einzelnen Spielenden geachtet wird. Wenn die Spielenden unterstützt werden, können alle am Spiel teilnehmen. Zum Beispiel benötigen Rollstuhlfahrende manchmal eine Person, die sie schiebt. Wenn im Spiel der Ball an die Räder des Rollstuhls kommt, kann die Person den Ball aufnehmen und an den Rollstuhlfahrenden weitergeben. Sie können so gemeinsam weiterspielen und den Ball abspielen oder in Richtung des Tores bewegen.

    Rollstuhlfahrende können auch sehr gut als Torhütende mitspielen, wenn sich ihr Rollstuhl außer Schussreichweite befindet. Sie können sich gegebenenfalls gemeinsam mit einer assistierenden Person auf Rollbrettern im Sitzen bewegen.

    Menschen, die Einschränkungen in den Füßen oder im Bewegungsapparat haben, können statt ihrer Füße auch die Hände benutzen.

    Für Menschen mit Einschränkungen im Gehen und Laufen können in der Halle zum Beispiel Hilfsmittel wie Rollbretter und Rutschmatten genutzt werden.

  • Vielfaltsmerkmale

    • Identitätspolitische Herkunft
    • Migration
    • Religion / Weltanschauung
    • Sexuelle Orientierung / Geschlechtliche Identität
  • Altersgruppen

    • Erwachsene
    • Jugendliche
    • Kinder
      • 6 bis 12 Jahre

    Weitere Informationen

    Idealerweise wird der „Inklusive Fußball“ von Kindern ab 10 Jahren gespielt, wenn Fairness, Respekt und das Einhalten von Regeln schon eingeübt wurden.
  • Anwendende

    • (Jugend-)Gruppenleitende
    • Ehrenamtliche
    • Eltern
    • Fachkräfte
  • Handlungsfelder

    • Bildung und Arbeit
      • Arbeit / Beschäftigung
      • Ausbildung / Studium
      • Bildung / Erziehung / Schule
      • Übergang Schule - Beruf
    • Identität und Persönlichkeit
      • Persönlichkeit stärken / Empowerment
    • Kultur und Freizeit
      • Ferienfreizeit
      • Sport
    • Politik und Gesellschaft
      • Mobilität / Barrierenüberwindung
    • Teilhabe
      • Begegnung
  • Organisationen

    • Betriebe / Beschäftigungsförderung
    • Bildungseinrichtungen
    • Einrichtung der Kinder- und Jugendarbeit
    • Elternverbände / -initiativen
    • Migrant*innenorganisationen
    • Sonstige Vereine / Verbände / Initiativen
  • Gruppengröße

    • 10 bis 20 Personen

    Weitere Informationen

    Die Personenanzahl muss gerade sein, damit man zwei gleichgroße Teams bilden kann. Die Teams sollten nicht zu groß sein, weil sonst viele Einwechselspielende auf der Bank sitzen und die Lust am Spiel verlieren. Eine Gruppengröße von 10 bis 14 Personen bietet sich für den „inklusiven Fußball“ gut an.
  • Fläche

    • Mindestens 100 m²

    Weitere Informationen

    Die Methode kann in einer Turnhalle gespielt werden. Wenn keine Hilfsmittel wie zum Beispiel Rollbretter verwendet werden müssen, kann auch gut im Freien auf dem Rasen gespielt werden.
  • Durchführungsorte

    • In Präsenz

    Weitere Informationen

    Der Boden sollte eben und gleitfähig sein, wenn Rollstuhlfahrende mitspielen oder zum Beispiel Rollbretter zum Einsatz kommen.
  • Material

    • Eigenes Material
    • Gemietetes / geliehenes Material
    • Kein spezielles Material

    Weitere Informationen

    • 1 Fußball
    • Bei Bedarf Trikotleibchen oder Trikots in zwei verschiedenen Farben
    • Gegebenenfalls Hilfsmittel wie zum Beispiel Rollbretter

Personalbedarf

Anzahl: 2 Personen

Weitere Informationen

Der Personalbedarf ist abhängig von der Anzahl der Teilnehmenden und deren Bedürfnissen. Wird keine Assistenz benötigt, sind in der Regel 1 bis 2 Personen ausreichend. Diese nehmen als anleitende Personen beziehungsweise Schiedsrichter*innen selbst am „inklusiven Fußball“ teil.

Die Schiedsrichter*innen müssen mit den allgemeinen Fußballregeln vertraut sein und sie gegebenenfalls an die Fähigkeiten der Teilnehmenden anpassen.

Zeitaufwand

Vorbereitung: 0,25 Stunde(n)

Durchführung: 1,5 Stunde(n)

Nachbereitung: 0,25 Stunde(n)

Bei der Vorbereitung werden die Teams eingeteilt und die Spielregeln erklärt.

Die Spieldauer richtet sich nach der Anzahl der Spielenden und nach der Anzahl und Dauer der durchgeführten Pausen. Sie kann frei bestimmt werden.

Bei der Nachbereitung wird kurz über das Spiel gesprochen. Zusätzlich können auch ein paar besonders gute Aktionen thematisiert werden.

Kostenaufwand

Kosten
kostenlos

Weitere Informationen

Fußball, Hilfsmittel und Trikots müssen gegebenenfalls gekauft werden. Sie können aber auch bei einem Fußballverein oder einer Schule ausgeliehen werden. Dann fallen für die Umsetzung der Methode keine Kosten an.

Manche Firmen verschenken Trikots mit Werbeaufdruck.

Ansprechperson / -organisation

Weitere Informationen

Ehrenamtsbörse „Itimi“
Sie haben selbst eine Behinderung und möchten sich ehrenamtlich engagieren?
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