Bei der Methode „Ich-Karten“ handelt es sich um ein Kennenlern-Spiel. Sie ist für Gruppen geeignet, deren Teilnehmende sich noch gar nicht kennen. Sie ist auch für Gruppen geeignet, deren Teilnehmende sich bereits kennen, aber noch mehr übereinander wissen möchten.
Die Teilnehmenden finden sich in einem Kreis zusammen. Dabei ist es egal ob sie stehen oder auf Stühlen oder auf dem Boden sitzen. Jede*r bekommt 3-5 Zettel und einen Stift ausgeteilt. Auf jeden Zettel schreiben oder malen die Teilnehmenden die Antwort auf jeweils eine Frage. Die Fragen können lauten:
- Wie lautet mein Name (und wie möchte ich genannt werden)?
- Wie alt bin ich?
- Was esse ich am liebsten?
- Welches ist mein Lieblingstier?
- Was ist mein liebstes Hobby?
- Wie viele Geschwister habe ich?
- Was möchte ich später gerne beruflich machen?
- Was war mein schönstes Erlebnis?
Die Fragen richten sich nach dem Alter der Teilnehmenden sowie der Zusammensetzung der Gruppe. Sind Menschen mit Behinderung(en) beteiligt, können Fragen gestellt werden, die die Teilnehmenden füreinander sensibilisieren. Zum Beispiel:
- Was ist für mich im Alltag besonders herausfordernd?
- Was stellt in meinem Alltag eine Barriere dar?
- Was hilft mir, mich in meinem Alltag zurechtzufinden?
- Wie sollten sich andere Menschen mir gegenüber (nicht) verhalten?
- Was kann ich besonders gut?
- Wann bin ich über mich hinausgewachsen?
- Was wünsche ich mir von anderen?
Die Teilnehmenden können die Karten entweder im Kreis ausfüllen oder sich zurückziehen, um die Fragen in Ruhe für sich zu beantworten.
Haben alle ihre Karten ausgefüllt, wird reihum je eine Frage beantwortet. Dabei legen die Teilnehmenden ihren Zettel vor sich. Ist eine Runde abgeschlossen haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich gegenseitig Fragen zu ihren Antworten zu stellen. Danach geht es mit der nächsten Frage reihum weiter.
Bei dieser Kennenlern-Methode lernen die Teilnehmenden mehr über einander als nur den Namen und das Alter. Fragen, die Aufschluss über das Leben mit Behinderung(en) geben, stellen eine niederschwellige Möglichkeit für Menschen ohne Behinderung(en) dar. So können sie einen Einblick in ein für sie unbekanntes Alltagsleben bekommen. Gleichzeitig werden sie für die Bedarfe von Menschen mit Behinderung(en) sensibilisiert.