Bei der Methode „Wo ist das?“ handelt es sich um ein Warm Up-Spiel, das die Erkundung der Örtlichkeit integriert und für Barrieren sensibilisiert. Es kann vor einem Seminar, einer Aktion oder sonstigen Methode durchgeführt werden. Dabei lernen die Teilnehmenden die Räumlichkeiten und die Umgebung kennen in der die Hauptveranstaltung stattfindet.
Für das Spiel werden von den Anleitenden vorab Details aus den Räumlichkeiten und der Umgebung fotografiert. Das können unterschiedliche Dinge sein, wie zum Beispiel:
- Ein Notausgangsschild
- Die Türe zur barrierefreien Toilette
- Ein Bild, das an einer Wand hängt
- Ein großer Riss in der Hauswand
- Und so weiter
Wichtig bei der Auswahl ist, dass alle wichtigen Anlaufpunkte für die Zeit während der Hauptveranstaltung verfügbar sind. Zu solchen Anlaufpunkten können die (barrierefreien) Toiletten, Notausgänge, die Verpflegungsstation, Feuerlöscher und so weiter gehören. Je nach den individuellen Bedarfen der Teilnehmenden sollte vorab überprüft werden, ob alle Fotostationen barrierefrei erreichbar sind.
Ablauf
Die Teilnehmenden finden sich zusammen und bilden Gruppen mit je 4-6 Teilnehmenden. Die Gruppen können entweder ausgelost werden oder von den Anleitenden zusammengestellt. Die Teilnehmenden können die Gruppen auch selbst bilden, das liegt im Ermessen der Anleitenden.
Haben sich alle Kleingruppen zusammengefunden, werden jeder Gruppe 2-3 Fotos gegeben. Diese Fotos zeigen sie nicht den anderen Gruppen. Die Teilnehmenden bekommen nun die Anweisung innerhalb einer bestimmten Zeitvorgabe (zum Beispiel 20 Minuten) die auf den Fotos abgebildeten Anlaufpunkte zu suchen. Haben sie einen Anlaufpunkt gefunden, schreiben sie hinten auf dem Foto in Stichworten, wie man von einem bestimmten Punkt aus auf kürzestem und barrierefreiem Weg dorthin kommt. Bei jungen Teilnehmenden kann hier zum Beispiel die einfache Regel lauten: „Findet den kürzesten Weg, den auch ein Mensch im Rollstuhl nehmen kann“.
Ein Beispiel
Eine Gruppe hat ein Foto mit einer Türe auf der ein*e Rollstuhlfahrer*in abgebildet ist. Die Gruppe macht sich auf die Suche nach der barrierefreien Toilette. Hat die Gruppe diese gefunden, beschreibt sie hinten auf dem Foto den Weg. Ausgangspunkt ist dabei der Seminarraum in dem die Hauptveranstaltung stattfindet. Eine Beschreibung kann so aussehen:
- Zur Seitentür raus und dann immer geradeaus
- Am Ende des Flurs links abbiegen
- Die zweite Türe auf der rechten Seite ist die barrierefreie Toilette
- Auf dem Weg gibt es keine Stufen oder Hindernisse
Haben die einzelnen Gruppen alle Anlaufpunkte gefunden und die Wege beschrieben, finden sich alle wieder zusammen. Nun stellen alle Gruppen nacheinander ihre Anlaufpunkte vor. Sie zeigen den anderen Teilnehmenden die Fotos und erklären die Wege. Wichtig dabei ist, über die vorhandenen Barrieren zu sprechen: „Der kürzeste Weg zur Küche wäre eigentlich über die Treppe, die kann man im Rollstuhl aber nicht nehmen. Daher nimmt man den Aufzug am Ende des Flurs und muss dadurch erst die falsche Richtung nehmen.“
Die Fotos können anschließend auf einem Tisch ausgelegt werden. Die Teilnehmenden haben für die Dauer der Hauptveranstaltung Zugriff darauf und können die Wege der für sie wichtigen Anlaufstellen nachlesen.
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Dieses Angebot bezieht sich auf die Inklusion von Menschen mit folgenden Behinderungsformen
- Körperliche Behinderung
- Lernbehinderung / -schwierigkeiten
- Psychische (seelische) Behinderung
- Sprachbehinderung
Weitere Informationen
Für dieses Spiel muss der individuelle Unterstützungsbedarf der Teilnehmenden berücksichtigt werden. Dieser kann entweder durch Mitglieder der Kleingruppen abgedeckt werden (zum Beispiel wenn jemand im Rollstuhl geschoben wird) oder durch eine betreuende Person.
Bitte beachten: Je nach Behinderungsform kann eine persönliche oder technische Assistenz/Pflege erforderlich sein.
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Vielfaltsmerkmale
- Identitätspolitische Herkunft
- Migration
- Religion / Weltanschauung
- Sexuelle Orientierung / Geschlechtliche Identität
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Altersgruppen
- Erwachsene
- Jugendliche
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Anwendende
- (Jugend-)Gruppenleitende
- Ehrenamtliche
- Eltern
- Fachkräfte
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Handlungsfelder
- Sensibilisierung
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Organisationen
- Betriebe / Beschäftigungsförderung
- Bildungseinrichtungen
- Einrichtung der Kinder- und Jugendarbeit
- Elternverbände / -initiativen
- Migrant*innenorganisationen
- Sonstige Vereine / Verbände / Initiativen
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Gruppengröße
- 10 bis 20 Personen
- Bis 10 Personen
Weitere Informationen
Ab 2 Personen: Grundsätzlich gibt es keine Begrenzung bei der Personenzahl. Es können zum Beispiel auch zwei Teilnehmende in einem Tandem die Örtlichkeit erkunden. -
Fläche
- Kein konkreter Flächenbedarf
Weitere Informationen
Die Örtlichkeit der Hauptveranstaltung ist automatisch die Örtlichkeit des Spiels. Daher gibt es keinen konkreten Flächenbedarf. -
Durchführungsorte
- In Präsenz
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Material
- Eigenes Material
- Kein spezielles Material
Weitere Informationen
Für die Methode wird eine Kamera oder ein Handy mit Kamera benötigt um die Anlaufpunkte vorab zu fotografieren. Die Fotos müssen vor der Veranstaltung entwickelt beziehungsweise gedruckt werden.
Personalbedarf
Anzahl: 1 Person
Weitere Informationen
Der Personalbedarf richtet sich nach der Gruppengröße und der Anzahl der Kleingruppen, die sich daraus bilden. Sind Teilnehmende mit Unterstützungsbedarf dabei und/oder wird neben den Innenräumen auch das Außengelände erkundet, sollten entsprechend mehr Betreuungspersonen dabei sein. Vor allem im Außengelände sollten Betreuende die Gruppen begleiten (wegen des Straßenverkehrs).
Zeitaufwand
Vorbereitung: 1,50 Stunde(n)
Durchführung: 1,00 Stunde(n)
Die Vorbereitung umfasst das Fotografieren der Anlaufpunkte und die Entwicklung der Bilder.
Die Durchführungszeit richtet sich nach der Anzahl der Anlaufpunkte und der Größe des Geländes.
Eine Nachbereitungszeit fällt nicht an.
Kostenaufwand
Kosten
5 Euro
Weitere Informationen
Bei dieser Methode fallen nur Kosten für die Entwicklung der Fotos an.
Ansprechperson / -organisation
- Kubus e.V.
Inklumat-Team
E-Mail: inklumat@kubusev.org
Website: www.kubusev.org/projekte/djingo-2-die-jugendarbeit-inklusiv-gemacht-offensive
Weitere Informationen
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