Tatort Wald

Die Methode „Tatort Wald“ eignet sich gut als Spiel für zwischendurch. Sie wird in einem Wald durchgeführt und kann in andere Outdoor-Methoden intergiert werden, um zum Beispiel eine Pause inhaltlich zu gestalten.

Ablauf

Die Teilnehmenden suchen eine Stelle, an der viele verschiedene Materialien auf dem Waldboden liegen und wachsen. Zum Beispiel wechseln sich Moos und Gras dort ab und es finden sich Zapfen oder morsche Äste. An dieser Stelle wird mit einem mitgebrachten Seil oder herumliegenden Ästen ein Rahmen um einen kleinen Abschnitt des Waldbodens gelegt. Bei diesem Abschnitt handelt es sich um den Tatort.

Nun müssen alle Teilnehmenden diese Fläche genauestens betrachten und versuchen, sich möglichst viele Details einzuprägen. Eine Person wird ausgewählt und bekommt die Aufgabe, etwas zu verändern. Sie legt zum Beispiel einen Zapfen an eine andere Stelle oder entfernt ein morsches Stück Holz. Es kann auch etwas dazugelegt werden. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Allerdings ist es sinnvoll, mit einer „einfachen“ Veränderung zu beginnen und dann den Schwierigkeitsgrad zu steigern.

Während die Person den Tatort verändert, halten sich die anderen Teilnehmenden so lange die Augen zu oder stellen sich mit dem Rücken zum Tatort, bis die Person Bescheid gibt, dass die Veränderung fertig ist. Dann drehen sich alle um und raten gemeinsam, was verändert wurde.

Natürlich kann man „Tatort Wald“ auch auf einem Wiesenstück spielen, auf einem Weg oder sogar im Haus: Dann wird daraus „Tatort Wiese“, „Tatort Straße“ oder „Tatort Küchentisch“.

 

Hinweis

Die Methode darf nicht in Naturschutzgebieten gespielt werden. Auf Pflanzen, die unter Naturschutz stehen oder giftig sind, muss unbedingt geachtet werden!

 

Ein Angebot aus dem Heft „Inklusive Methoden für draußen von und für Outdoorfans“ (2021) Kreisjugendring Rems-Murr e.V. Backnang, S. 56.

  • Dieses Angebot bezieht sich auf die Inklusion von Menschen mit folgenden Behinderungsformen

    • Körperliche Behinderung
    • Lernbehinderung / -schwierigkeiten
    • Psychische (seelische) Behinderung
    • Sinnesbehinderung
      • Hörbehinderung
      • Sehbehinderung
    • Sprachbehinderung

    Weitere Informationen

    Die Methode kann spontan in eine größere Methode oder Maßnahme integriert werden. Dann wird sie an einer für die Teilnehmenden passenden Stelle gespielt.

    Soll die Methode aber ganz gezielt durchgeführt werden, ist auf Folgendes zu achten:
    Das Gelände auf dem die Methode stattfinden soll muss vorher abgelaufen und auf Barrierefreiheit geprüft werden: Ist es für Menschen mit Körperbehinderungen geeignet? Welche individuellen Bedarfe der Teilnehmenden müssen im Gelände berücksichtigt werden?
    Für Menschen mit Sehbehinderungen wird die Methode verändert: Die Teilnehmenden tasten und fühlen das Aktionsfeld.

  • Vielfaltsmerkmale

    • Identitätspolitische Herkunft
    • Migration
    • Religion / Weltanschauung
    • Sexuelle Orientierung / Geschlechtliche Identität
  • Altersgruppen

    • Jugendliche
    • Kinder
      • 3 bis 6 Jahre
      • 6 bis 12 Jahre

    Weitere Informationen

    Die Methode eignet sich für Kinder- und Jugendgruppen aller Art. Der Schwierigkeitsgrad kann leicht an das Alter und die Fähigkeiten der Teilnehmenden angepasst werden.
  • Anwendende

    • (Jugend-)Gruppenleitende
    • Ehrenamtliche
    • Fachkräfte
  • Handlungsfelder

    • Bildung und Arbeit
      • Bildung / Erziehung / Schule
    • Kultur und Freizeit
      • Ferienfreizeit
    • Politik und Gesellschaft
      • Ökologie / Umweltschutz
    • Teilhabe
      • Begegnung
  • Organisationen

    • Bildungseinrichtungen
    • Einrichtung der Kinder- und Jugendarbeit
    • Kindertagesstätten / Kindergärten
    • Migrant*innenorganisationen
    • Sonstige Vereine / Verbände / Initiativen
  • Gruppengröße

    • 10 bis 20 Personen
    • Bis 10 Personen

    Weitere Informationen

    Ab 2 Personen: Die Methode eignet sich für kleine und große Gruppen gleichermaßen. Weil immer eine Person etwas am Tatort verändert und mindestens eine Person versucht, die Veränderung zu entdecken, müssen mindestens zwei Kinder oder Jugendliche an der Methode teilnehmen.
  • Fläche

    • Kein konkreter Flächenbedarf

    Weitere Informationen

    Der Waldausschnitt muss groß genug sein, damit sich alle Teilnehmenden gut um den Tatort verteilen können.
  • Durchführungsorte

    • In Präsenz

    Weitere Informationen

    Der Tatort sollte höchstens 1 m² groß sein. Je kleiner er ist, desto einfacher kann die Veränderung erkannt werden. Der gewählte Waldabschnitt sollte zu den Bedarfen der Teilnehmenden passen. Das betrifft vor allem die Beschaffenheit des Geländes.
  • Material

    • Kein spezielles Material

    Weitere Informationen

    Zur Abgrenzung des Tatorts kann ein Seil aus dem eigenen Bestand dienen. Allerdings können zur Abgrenzung auch Gegenstände verwendet werden, die vor Ort zu finden sind. Äste eignen sich zum Beispiel gut.

Personalbedarf

Anzahl: 1 Person

Weitere Informationen

Der Personalbedarf ist grundsätzlich von der Gruppengröße und dem Assistenzbedarf der einzelnen Teilnehmenden abhängig. Teilnehmende mit Assistenzbedarf können entweder in ein Tandem oder eine Gruppe aus Teilnehmenden eingebunden werden. Sie können auch durch eine Betreuungsperson beim Raten unterstützt werden.

Zeitaufwand

Durchführung: 0,25 Stunde(n)

Vorbereitung: Sichtung eines geeigneten Geländes für die Absteckung des Tatorts

Durchführung: kurze Einführung in die Methode, gemeinsames Auswählen eines Tatorts und dessen Absteckung, Verändern des Tatorts und gemeinsames Raten

Nachbereitung: keine

Ansprechperson / -organisation

Weitere Informationen

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