Zonenball

Das Spiel „Zonenball“ ist eine inklusive Variante des Badminton- beziehungsweise Federballspiels. Er wurde gemeinsam mit Sportler*innen mit Behinderungen entwickelt, um die klassische Variante auch für Menschen mit Behinderungen spielbar zu machen.

Beim „Zonenball“ handelt es sich um einen Teamsport, der das Miteinander in der Gruppe fördert. Außerdem werden die Ausdauer und die Koordination der Teilnehmenden trainiert. Das Spiel wird als eigenständige Übungseinheit oder Sporteinheit durchgeführt. Zusammen mit den Spielformen „Steppertransport“, „Kastenschuss“ und „Badewannen-Rennen“ kann es aber auch als Turnier in einer Sporthalle gespielt werden.

 

Ablauf

In einem Teil einer Turnhalle wird ein Badmintonfeld aufgebaut. Das Badmintonfeld besteht aus 2 Korbballständern, die mit 2 kleinen Kästen gesichert sind, damit sie nicht umfallen. Zwischen den 2 Korbballständern wird ein Badminton-Netz aufgehängt. In beiden Spielfeldhälften wird parallel zum Netz eine Bahn aus Matten gelegt. Die Mattenbahnen bestehen jeweils aus 3 Turnmatten, die direkt nebeneinander gelegt wurden und sich ungefähr 3 Meter vom Netz entfernt befinden. Sie bilden die Zone, in der die Federbälle später landen sollen.

Es werden 2 oder mehr Teams gebildet. Jedes Team besteht aus 4 Spielenden. Wenn das Spiel Teil eines Turniers mit mehreren verschiedenen Spielen ist, gibt es in jedem Team auch Einwechselspielende. Je nach ihren Bedarfen können die Spielenden, die eingewechselt werden, von einem Spiel zum anderen Spiel ausgetauscht werden.

Die beiden Teams stellen sich jeweils in einer Spielfeldhälfte vor der Mattenbahn auf. Vor ihnen liegen mehrere hundert Federbälle bereit. Die Spielenden versuchen nun, mit ihren Federballschlägern so viele Federbälle wie möglich über das Netz auf die Mattenbahn hinter dem anderen Team zu schlagen. Es dürfen nur die eigenen Bälle über das Netz geschlagen werden. Bälle, die auf Matten liegen, dürfen nicht weggenommen werden. Bälle, die vom anderen Team über das Netz geflogen kommen, dürfen nicht in der Luft zurückgeschlagen werden.

Für jeden Federball, der auf die Mattenbahn des anderen Teams trifft, gibt es einen Punkt. Das Team, das am meisten Federbälle auf die Mattenbahn des anderen Teams geschlagen hat, gewinnt das Spiel. Es erhält 2 Punkte und das andere Team 1 Punkt.

 

Beispiel

Team A: 43 Treffer
Team B: 37 Treffer

Team A: 2 Punkte
Team B: 1 Punkt

 

Spielregeln bei einem Turnier

Einwechselspielende dürfen von einer Spielvariante zur anderen Spielvariante so oft ausgetauscht werden wie sie möchten. Innerhalb eines Spiels darf aber nicht getauscht werden.

Es wird für jedes Spiel eine Spielzeit festgelegt. 3 Minuten haben sich als sehr geeignet erwiesen.

 

Alle bei diesem Angebot aufgeführten Inhalte wurden zitiert aus: „…und die Tore schießt Lore. Inklusionssport auf den Weg gebracht“ (2015) Martin Sowa. verlag modernes lernen: Dortmund. S. 147.

Ergänzt und aktualisiert von Martin Sowa.

  • Dieses Angebot bezieht sich auf die Inklusion von Menschen mit folgenden Behinderungsformen

    • Körperliche Behinderung
    • Lernbehinderung / -schwierigkeiten
    • Psychische (seelische) Behinderung
    • Sinnesbehinderung
      • Hörbehinderung
      • Sehbehinderung
    • Sprachbehinderung

    Weitere Informationen

    Je nach Bedarf der Teilnehmenden können Hilfsmittel eingesetzt werden.

    Es kann auch sein, dass die Spielenden Unterstützung benötigen. Dafür kann eine Betreuungsperson mit in das Spielfeld kommen und einer teilnehmenden Person zum Beispiel den Ball auf ihren Schläger legen.

    Für Menschen mit Sehbehinderungen kann der „Zonenball“ nur bedingt geeignet sein.

    Es ist wichtig, auf die Bedarfe der einzelnen Spielenden zu achten und den „Zonenball“ entsprechend anzupassen.

  • Vielfaltsmerkmale

    • Identitätspolitische Herkunft
    • Migration
    • Religion / Weltanschauung
    • Sexuelle Orientierung / Geschlechtliche Identität
  • Altersgruppen

    • Erwachsene
    • Jugendliche
    • Kinder
      • 6 bis 12 Jahre
  • Anwendende

    • (Jugend-)Gruppenleitende
    • Ehrenamtliche
    • Eltern
    • Fachkräfte
  • Handlungsfelder

    • Bildung und Arbeit
      • Arbeit / Beschäftigung
      • Ausbildung / Studium
      • Bildung / Erziehung / Schule
      • Übergang Schule - Beruf
    • Kultur und Freizeit
      • Ferienfreizeit
      • Sport
    • Teilhabe
      • Begegnung
      • Partizipation
  • Organisationen

    • Betriebe / Beschäftigungsförderung
    • Bildungseinrichtungen
    • Einrichtung der Kinder- und Jugendarbeit
    • Elternverbände / -initiativen
    • Migrant*innenorganisationen
    • Sonstige Vereine / Verbände / Initiativen
  • Gruppengröße

    • 10 bis 20 Personen
    • Bis 10 Personen

    Weitere Informationen

    Ab 8 Personen: Pro Team sollten 4 Personen teilnehmen. Wenn ein Turnier gespielt wird, sind die Teams größer, weil es auch Einwechselspielende gibt.
  • Fläche

    • Mindestens 100 m²

    Weitere Informationen

    Wenn mehrere Spielformen gleichzeitig gespielt werden, muss darauf geachtet werden, dass zwischen den Stationen genug Abstand vorhanden ist.
  • Durchführungsorte

    • In Präsenz

    Weitere Informationen

    Das Spiel wird am besten in einer Turnhalle oder im Freien durchgeführt. Wenn man in einer Turnhalle spielt, sind viele Materialen oft schon vorhanden, zum Beispiel Korbballständer, kleine Kästen und Turnmatten.
  • Material

    • Eigenes Material
    • Gemietetes / geliehenes Material

    Weitere Informationen

    • 2 Korbballständer
    • 1 Badmintonnetz
    • 2 kleine Kästen
    • 6 Turnmatten
    • So viele Federbälle wie möglich
    • Federballschläger oder alternativ Tischtennisschläger. Für jede teilnehmende Person sollte 1 Schläger vorhanden sein
    • Besen zum Zusammenfegen der Bälle
    • Bei Bedarf Trikotleibchen in so vielen verschiedenen Farben, wie es Teams gibt

    Außerdem kann ein Behälter zum Aufbewahren der Federbälle hilfreich sein, zum Beispiel ein alter Koffer.

Personalbedarf

Anzahl: 1 Person

Weitere Informationen

Die Anzahl an betreuenden Personen ist von der Anzahl der Teilnehmenden abhängig. Bei 2 Gruppen ist 1 Person als Spielleitung ausreichend: Es ist sehr hilfreich, wenn zum Zusammenfegen der Bälle während und nach dem Spiel 1 Person zur Verfügung steht. Diese fegt die Bälle, die ständig aus dem Feld fliegen, wieder zurück. Dadurch bleibt der Spielfluss erhalten.

Wenn der „Zonenball“ mehrmals gleichzeitig als Teil eines Badminton-Turniers gespielt wird, wird mehr Personal benötigt.

Zeitaufwand

Vorbereitung: 0,25 Stunde(n)

Durchführung: 0,25 Stunde(n)

Nachbereitung: 0,5 Stunde(n)

Bei der Vorbereitung wird das Spielfeld aufgebaut und die Federbälle werden verteilt. Im Anschluss erklärt die Spielleitung die Spielregeln. Dann werden die Spielenden in Teams eingeteilt und erhalten ihre Federballschläger.

Die Durchführung des Spiels kann unterschiedlich lang dauern. Die Dauer hängt davon ab, ob nur 2 Teams miteinander spielen oder ein Turnier mit mehr Teams gespielt wird. Wenn ein Turnier gespielt wird, wird auch eine Spielreihenfolge bestimmt.

Eine Spielreihenfolge kann zum Beispiel so aussehen:
Team A spielt gegen Team B.
Spiel 1: Steppertransport
Spiel 2: Kastenschuss
Spiel 3: Zonenball
Spiel 4: Badewannen-Rennen

Bei der Nachbereitung werden die Punkte zusammengezählt und das Team bestimmt, das gewonnen hat. Dann werden die Materialien wieder aufgeräumt.

In einer Sportstunde, die 60 Minuten lang ist, lässt sich der „Zonenball“ meistens sehr gut mit einer der anderen 3 Spielformen durchführen.

Kostenaufwand

Kosten
kostenlos

Weitere Informationen

Es können Kosten entstehen, wenn die Materialien nicht aus dem eigenen Bestand abgedeckt werden können und erst noch gekauft werden müssen.

Die Federbälle können oft kostenlos erworben werden, wenn man in Badmintoncentern oder -vereinen nach gebrauchten Bällen fragt. So kann man schnell an tausende von Bällen kommen. Die Bälle können gut in alten Koffern gesammelt werden, die zum Beispiel über den Sperrmüll erhältlich sind. Auch Federballschläger gibt es oft umsonst.

Wenn ein Turnier gespielt wird, kann ein geringer Betrag von allen Teilnehmenden verlangt werden. Mit diesem Geld können zum Beispiel Essen und Getränke gekauft werden.

Manchmal haben die Teilnehmenden auch einen eigenen Federballschläger und eigene Federbälle, die sie zum Turnier mitbringen können.

Dokumente und Medien

Ansprechperson / -organisation

Weitere Informationen

Ehrenamtsbörse „Itimi“
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