Bei der Methode „Menschen-Puzzle“ handelt es sich um ein Warm Up-Spiel. Es kann vor einem Seminar, einer Aktion oder sonstigen Methode durchgeführt werden. Es eignet sich auch für eine Aktivierung zwischendurch, wenn die Konzentration der Teilnehmenden nachlässt oder es Bedarf nach Bewegung gibt.
Für das Spiel sollte vorab etwas Platz geschaffen werden. Sind Stühle, Tische oder sonstige Möbel und Gegenstände im Raum, sollten diese zur Seite geschoben werden. Ziel des Spieles ist es, dass die Teilnehmenden nach speziellen Vorgaben eine Menschenkette bzw. ein „Menschen-Puzzle“ bilden, in das alle Teilnehmenden integriert sind.
Ablauf
Die Teilnehmenden finden sich in einem Kreis zusammen. Der*die Anleiter*in gibt nun ein erstes Kriterium vor, nach dem sich die Teilnehmenden verbinden sollen. Zum Beispiel:
„Alle, die Schuhe mit Schnürsenkeln tragen, verbinden sich!“
Daraufhin verbinden sich alle Teilnehmenden, die Schuhe mit Schnürsenkeln tragen. Sie können sich mit den Schuhen berühren oder einfach nur an den Händen nehmen. Dabei ist es egal ob sich eine Kette, ein Kreis oder sonstige Formen bilden. Wichtig ist, dass jede*r auf den*die das Kriterium zutrifft, eingebunden ist. Dann folgt das nächste Kriterium:
„Alle, die die Farbe Grün in der Kleidung haben, klinken sich ein!“
Alle übrigen Teilnehmenden, die die Farbe Grün in der Kleidung haben, versuchen nun einen Platz zu finden. Sie müssen jemanden berühren, der*die bereits im bestehenden Puzzle ist und ebenfalls etwas Grünes in der Kleidung hat. Danach folgt das nächste Kriterium und so weiter, so lange bis alle Teilnehmenden in das Puzzle integriert sind. Dann endet das Spiel und es kann bei Bedarf eine neue Runde gespielt werden.
Hier ist vor allem das Geschick der*des Anleiter*in gefragt. Die Kriterien müssen so ausgewählt werden, dass sie immer von einem Teil der Teilnehmenden aus dem Puzzle und solchen, die noch einen Platz brauchen, erfüllt werden. Kriterien können sein:
- Farben in der Kleidung
- Arten von Schuhen
- Besonderheiten an Kleidung und Schuhen (Kapuzen, Knöpfe, Schnürsenkel, Klettverschlüsse und so weiter)
- Haarfarbe
- Brillen
- Schmuck (Ohrringe, Ketten, Uhren und so weiter)
Vorteil der Methode ist, dass kein Material benötigt wird und keine sonstige Vorbereitung erforderlich ist. Die Methode eignet sich zudem für alle Zielgruppen und Bedarfe. Da es egal ist, wo und wie sich die Teilnehmenden berühren, spielen körperliche Einschränkungen keine Rolle. Jede*r fügt sich entlang seiner Möglichkeiten in das Puzzle ein.
Variante
Teilnehmende, die eine Fremdsprache sprechen, können das jeweils vorgegebene Kriterium in die entsprechende Sprache übersetzen. Dann versuchen es alle anderen Teilnehmenden nachzusagen. Dabei werden die Teilnehmenden für die Vielfalt innerhalb der Gruppe sensibilisiert.
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Dieses Angebot bezieht sich auf die Inklusion von Menschen mit folgenden Behinderungsformen
- Körperliche Behinderung
- Lernbehinderung / -schwierigkeiten
- Psychische (seelische) Behinderung
- Sinnesbehinderung
- Hörbehinderung
- Sehbehinderung
- Sprachbehinderung
Weitere Informationen
Bei dieser Methode berühren sich die Teilnehmenden gegenseitig, es entsteht körperliche Nähe. Es sollte vorab abgeklärt werden, ob das für alle Teilnehmenden in Ordnung ist. Niemand sollte sich dazu gedrängt oder unter Zugzwang gesetzt fühlen.
Teilnehmende könnten aber gehemmt sein, dies offen zu kommunizieren. Gelöst werden kann dies indem sich die Teilnehmenden in einem Kreis aufstellen und die Augen schließen. Dann sollen alle Teilnehmenden, denen das Spiel unangenehm ist, ein Handzeichen geben. Die Anleitenden können dann entscheiden, ob sie das Spiel durchführen möchten.
Teilnehmende, die nicht mitspielen wollen und dies offen kommunizieren, können eine andere Aufgabe übernehmen. Sie können stattdessen den Anleitenden helfen, passende Kriterien auszuwählen und Schiedsrichter*innen sein. Sie kontrollieren, ob sich die Teilnehmenden entlang der Kriterien korrekt verbinden. Vereinfacht werden kann die Methoden außerdem, indem sich die Teilnehmenden ausschließlich an den Händen nehmen sollen und nicht beliebig am Körper berühren.
Bitte beachten: Je nach Behinderungsform kann eine persönliche oder technische Assistenz/Pflege erforderlich sein.
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Vielfaltsmerkmale
- Identitätspolitische Herkunft
- Migration
- Religion / Weltanschauung
- Sexuelle Orientierung / Geschlechtliche Identität
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Altersgruppen
- Erwachsene
- Jugendliche
- Kinder
- 3 bis 6 Jahre
- 6 bis 12 Jahre
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Anwendende
- (Jugend-)Gruppenleitende
- Ehrenamtliche
- Eltern
- Fachkräfte
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Handlungsfelder
- Bildung und Arbeit
- Arbeit / Beschäftigung
- Ausbildung / Studium
- Bildung / Erziehung / Schule
- Übergang Schule - Beruf
- Kultur und Freizeit
- Ferienfreizeit
- Interkulturelle Kommunikation
- Politik und Gesellschaft
- Mobilität / Barrierenüberwindung
- Sensibilisierung
- Teilhabe
- Begegnung
- Bildung und Arbeit
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Organisationen
- Betriebe / Beschäftigungsförderung
- Bildungseinrichtungen
- Einrichtung der Kinder- und Jugendarbeit
- Elternverbände / -initiativen
- Kindertagesstätten / Kindergärten
- Migrant*innenorganisationen
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Gruppengröße
- 10 bis 20 Personen
Weitere Informationen
Ab 8 Personen: Grundsätzlich gibt es keine Begrenzung bei der Personenzahl. Bei Gruppen mit weniger als 8 Personen kann das Spiel aber zu einfach und kurzweilig sein. -
Fläche
- Kein konkreter Flächenbedarf
Weitere Informationen
Der benötigte Platzbedarf richtet sich nach der Größe der Gruppe. Es sollte genügend Bewegungsfreiheit vorhanden sein. -
Durchführungsorte
- In Präsenz
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Material
- Kein spezielles Material
Weitere Informationen
Für die Methode wird kein Material benötigt.
Personalbedarf
Anzahl: 1 Person
Zeitaufwand
Durchführung: 0,5 Stunde(n)
Für die Methode ist keine Vor- und Nachbereitung erforderlich.
Die reine Durchführungszeit richtet sich nach der Gruppengröße und wie viele Runden gespielt werden.
Kostenaufwand
Kosten
kostenlos
Weitere Informationen
Für die Methode fallen keine Kosten an.
Ansprechperson / -organisation
- Kubus e.V.
Inklumat-Team
E-Mail: inklumat@kubusev.org
Website: www.kubusev.org/projekte/djingo-2-die-jugendarbeit-inklusiv-gemacht-offensive
Weitere Informationen
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