Epilepsie

Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns. Eine Epilepsie kann entstehen, wenn Menschen einen Unfall hatten und sich am Kopf verletzt haben. Oder sie haben eine Schädigung am Gehirn, z.B. durch einen Schlaganfall. Für eine gewisse Dauer arbeitet bei Menschen mit Epilepsie dann das Gehirn nicht richtig. Sie bekommen dann einen epileptischen Anfall. Dann sind sie oft bewusstlos und zucken und krampfen am ganzen Körper. Bei den meisten Menschen geht ein epileptischer Anfall schnell wieder vorbei. In dieser Zeit sollte man darauf aufpassen, dass sich die Menschen bei dem Anfall nicht verletzen. Wenn ein Anfall länger als fünf Minuten dauert, muss man medizinische Hilfe holen oder einen Notarzt anrufen.

Epilepsien sind neurologische Erkrankungen, die in unterschiedlichen Formen und Erscheinungsbildern auftreten können. Allen Epilepsien ist gemeinsam, dass in unbestimmten Zeitabständen so genannte Anfälle auftreten, die in der Regel ohne erkennbaren Anlass ausgelöst werden. Epilepsien können in jedem Lebensalter entstehen.

Epilepsie ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die mit bestimmten Funktionsstörungen des Gehirns einhergeht. Das jeweilige Erscheinungsbild hängt davon ab, welche Gehirnregion betroffen ist. Man unterscheidet zwischen dem Krankheitsbild der Epilepsie und Symptomen einer epileptischen Erkrankung. Eine epileptische Erkrankung wird dann diagnostiziert, wenn mindestens zwei epileptische Anfälle aufgetreten sind, ohne dass diese provoziert wurden oder, wenn nach einem ersten Anfall das Risiko für einen zweiten Anfall deutlich höher liegt. Weltweit leben etwa 0,5-1,0% der Menschen an einer epileptischen Erkrankung. In Deutschland geht man von ca. 400.000-800.000 Erkrankten aus. Nahezu 5% der Menschen haben einmal in ihrem Leben einen epileptischen Anfall, ohne dass sie eine epileptische Erkrankung haben.

Epilepsien können unterschiedliche Ursachen haben. Nach Hirntumoren oder Schlaganfällen können partielle Veränderungen in der Hirnstruktur Ursache einer epileptischen Erkrankung sein. Größtenteils entstehen Epilepsien durch Schädigungen des Hirngewebes, beispielsweise durch die Geburt, Hirnhautentzündungen, Stoffwechselstörungen oder auch durch Hirnblutungen oder Unfälle.

Das bekannteste Symptom von Epilepsien sind wohl epileptische Anfälle. Ein epileptischer Anfall kann wenige Sekunden auftreten und hält selten länger als fünf Minuten an. Er muss nicht den gesamten Körper betreffen, sondern kann auch an einzelnen Extremitäten auftreten. In einigen Fällen sind Betroffene zeitweise abwesend, manche bleiben bei vollem Bewusstsein und wieder andere werden komplett bewusstlos.

Man unterscheidet hierbei fokale Anfälle und generalisierte Anfälle: Fokale Anfälle sind auf einen bestimmten Gehirnbereich begrenzt, das Erscheinungsbild des Anfalls ist dann abhängig von der betroffenen Hirnregion. Fokale Anfälle gehen oft mit einer so genannten „Aura“ einher, also mit ungewöhnlichen Sinnesempfindungen wie beispielsweise ein anderes akustisches Empfinden, ein ungewöhnlicher Geruchssinn oder visuelle Halluzinationen. Fokale Anfälle können Zuckungen und Krämpfe hervorrufen. Generalisierte Anfälle umfassen das gesamte Gehirn und führen häufiger als fokale Anfälle zu Krampfanfällen bei einhergehender Bewusstlosigkeit. Das Muskelkrampfen kann so weit gehen, dass der gesamte Körper im bewusstlosen Zustand krampft (Tonisch-klonischer Anfall oder „Grand mal“ Anfall).

In der Regel bedarf es bei einem epileptischen Anfall keiner medizinischer Hilfe. Man sollte als außenstehende Person die Dauer des Anfalls festhalten und darauf achten, dass sich die betroffene Person nicht durch seine Muskelzuckungen mit scharfen oder anderen Gegenständen aus der Umgebung verletzt. Betroffene sollte man in dieser Situation nicht alleine lassen.

Dauert ein epileptischer Anfall länger als fünf Minuten, so könnte ein „Status Epilepticus“ erreicht sein. Dieser muss in allen Fällen notärztlich versorgt werden. Ist es der erste bekannte Krampfanfall oder treten mehrere Anfälle innerhalb von 60 Minuten auf, sollte auch unverzüglich gehandelt werden.

Ein epileptischer Anfall ist ein Kraftakt für den Körper. Die meisten Betroffenen sind nach einem Anfall sehr müde oder auch entkräftet und brauchen daher Ruhe und ggf. Schlaf. Epileptische Anfälle verursachen keine bleibenden Gehirnschäden. Dauerhafte und häufige Anfälle können allerdings die Vergesslichkeit erhöhen und die Konzentrationsfähigkeit reduzieren.

Manchmal kann die Angst vor einem nächsten Anfall so groß sein, dass sich im Zuge einer epileptischen Erkrankung eine Angststörung entwickelt. Zudem kann das Leben mit einer epileptischen Erkrankung so belastend sein, dass diese Erkrankung auch Depressionen begünstigen kann. Diese treten bei Menschen mit epileptischen Erkrankungen häufiger als bei Menschen ohne epileptische Erkrankungen und sogar häufiger als bei Menschen mit anderen chronischen Erkrankungen auf (z.B. Diabetes, etc.). Epilepsien gehören zu den häufigsten Begleiterkrankungen bei Menschen mit einer sogenannten geistigen oder kognitiven Beeinträchtigung.

Dieser Glossarbeitrag wurde im Rahmen des Inklu Games erstellt.

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Literatur

  • Brandt, Christian (2016): Epilepsie in Zahlen. In: Informationszentrum Epilepsie (ize) der Dt. Gesellschaft für Epileptologie e.V., 006.
    Online unter www.dgfe.info/…, Stand: 27.07.2022
  • Brandt, Christian/Füratsch, Nora/Hübner, Joachim (2020): Besonderheiten der Behandlung und der Pflege von geistig behinderten Epilepsiekranken. In: Informationszentrum Epilepsie (ize) der Dt. Gesellschaft für Epileptologie e.V., 089.
    Online unter www.dgfe.info/…, Stand: 27.07.2022
  • Deutsche Epilepsievereinigung (2019): Epileptische Anfälle und Epilepsien.
    Online unter www.epilepsie-vereinigung.de/…, Stand: 27.07.2022
  • Deutsche Epilepsievereinigung (2020b): Epilepsie und Erste Hilfe.
    Online unter www.epilepsie-vereinigung.de/…, Stand: 27.07.2022
  • Deutsche Gesellschaft für Epileptologie (o.J.): Steckbrief Epilepsie.
    Online unter www.dgfe.info/…, Stand: 27.07.2022