Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in ortsnahe Fußballvereine

In dieser Fortbildung wird die Basis für eine grundlegende Ballschulung und ein gezieltes Training vermittelt, um das Fußballspiel in Schulen und Werkstätten gezielt zu fördern. Gleichzeitig sollen Kooperationsmodelle entwickelt und umgesetzt werden. Ziel der Fortbildungen ist es, Fußballspielende mit verschiedenen Behinderungen in Vereine vor Ort zu integrieren.

Insbesondere Engagierte, die an einer Schule ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, können einzelne Schüler*innen über einen langen Zeitraum auf ihrem Weg in die Vereine begleiten und die Übungsleitenden unterstützen. Diese Möglichkeit besteht, da die Arbeitszeit der FSJler*innen in der Regel die Anzahl an Schulstunden übersteigt.

Inhaltliche Gestaltung der Fortbildung

  • Trainings- und Spielmöglichkeiten aus fußballerischer, sonderpädagogischer und inklusiver Sicht in Theorie und Praxis
  • Aufzeigen konkreter Kooperationsmöglichkeiten
  • Kontakte zu potenziellen örtlichen Kooperationspartner*innen knüpfen
  • Nachhaltige Begleitung

Im Zuge der nachhaltigen Betreuung erfolgte im Anschluss an die Fortbildung eine Begleitung durch das Projekt Bison und dessen Inklusionssportreferenten bei der Geschäftsstelle des Landesbehindertenbeauftragten.

Das Projekt Bison wurde inzwischen beendet. Es ist in das Aufbauprojekt des VfB Stuttgart eingeflossen: PFIFF (Projekt für inklusive Fußballförderung)

Alle bei diesem Angebot aufgeführten Inhalte wurden zitiert aus: „…und die Tore schießt Lore. Inklusionssport auf den Weg gebracht“ (2015) Martin Sowa. verlag modernes lernen: Dortmund. S. 127f.

Ergänzt und aktualisiert von Martin Sowa.

  • Dieses Angebot bezieht sich auf die Inklusion von Menschen mit folgenden Behinderungsformen

    • Körperliche Behinderung
    • Lernbehinderung / -schwierigkeiten
    • Psychische (seelische) Behinderung
    • Sinnesbehinderung
      • Hörbehinderung
      • Sehbehinderung
    • Sprachbehinderung

    Weitere Informationen

    In dieser Fortbildung findet idealerweise ein Wechsel zwischen Theorie und Praxis statt, wobei der Praxisteil überwiegt.

    Am Ende des Fortbildungstages sollten sich die Trainer*innen, Lehrer*innen und FSJler*innen der Vereine und Schulen, die in räumlicher Nähe zueinander liegen, für 30 bis 45 Minuten zusammensetzen. Hierbei wird konkret vereinbart, welche Schritte in der kommenden Woche vollzogen werden, um den Inklusionsprozess zügig voranzutreiben. Es erweist sich als äußerst hilfreich, diesen Termin bereits im Voraus fest zu vereinbaren.

    Bitte beachten: Je nach Behinderungsform kann eine persönliche oder technische Assistenz/Pflege erforderlich sein.

  • Vielfaltsmerkmale

    • Identitätspolitische Herkunft
    • Migration
    • Religion / Weltanschauung
    • Sexuelle Orientierung / Geschlechtliche Identität
  • Altersgruppen

    • Erwachsene
    • Jugendliche
  • Anwendende

    • (Jugend-)Gruppenleitende
    • Ehrenamtliche
    • Eltern
    • Fachkräfte

    Weitere Informationen

    Die Fortbildung richtet sich insbesondere an Sportlehrer*innen, Fußballtrainer*innen von ortsnahen Fußballvereinen, Mitarbeitende von Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sowie Engagierte, die in sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren. Durch die räumliche Nähe der Institutionen (Verein, Schule und Einrichtung der Behindertenhilfe) entfallen weite Wege, wodurch Absprachen leichter möglich sind und sich die Fortbildung leichter realisieren lässt.
  • Handlungsfelder

    • Bildung und Arbeit
      • Arbeit / Beschäftigung
      • Bildung / Erziehung / Schule
      • Übergang Schule - Beruf
    • Identität und Persönlichkeit
      • Persönlichkeit stärken / Empowerment
    • Kultur und Freizeit
      • Ferienfreizeit
      • Sport
    • Politik und Gesellschaft
      • Diskriminierung
      • Mobilität / Barrierenüberwindung
      • Netzwerk / Öffentlichkeit / Politik
    • Teilhabe
      • Begegnung
      • Partizipation
  • Organisationen

    • Betriebe / Beschäftigungsförderung
    • Bildungseinrichtungen
    • Einrichtung der Kinder- und Jugendarbeit
    • Elternverbände / -initiativen
    • Sonstige Vereine / Verbände / Initiativen
  • Gruppengröße

    • 20 bis 50 Personen

    Weitere Informationen

    Idealerweise nehmen 30 bis 40 Personen an dieser Fortbildung teil. Es können 3 bis 4 inklusive Gruppen gebildet werden, die auf 3 bis 4 Flächen des Sportplatzes hin und her wechseln können. Eine optimale Besetzung würde aus Lehrer*innen, Schüler*innen, FSJler*innen und Vereinsvertreter*innen bestehen. Bei dieser Umsetzung können Chancen, aber auch Grenzen und Probleme durch Beobachten sehr schnell erkannt werden. Auf diese Weise lassen sich Lösungswege herausarbeiten und in konkrete Handlungen umsetzen.
  • Fläche

    • Mindestens 100 m²

    Weitere Informationen

    Der Praxisteil findet auf einem Fußballplatz oder bei schlechtem Wetter in einer Halle statt. Der Theorieteil findet in einer Halle oder einem Seminarraum statt. Bei dieser Flächengröße ist es viel leichter möglich, die Anwesenden in mehrere Gruppen einzuteilen. So wird ein optimales Arbeiten gewährleistet, während unterschiedliche Trainingsinhalte auch im Stationenverfahren vermittelt werden können.
  • Durchführungsorte

    • In Präsenz

    Weitere Informationen

    Ein DFB-Mobil sollte vor Ort sein und von den Fußballfachverbänden bereitgestellt werden. Die Betreuenden der Fußballverbände zeigen hier hervorragende Arbeit. Es sollten sich Verpflegungsmöglichkeiten in der Nähe befinden, zum Beispiel ein Vereinsheim, eine Schulküche oder eine Kantine. Dadurch können lange Wege in der Mittagspause vermieden werden. Sollten sich keine Verpflegungsmöglichkeiten vor Ort befinden, wird eine Kaltverpflegung empfohlen.
  • Material

    • Eigenes Material
    • Gemietetes / geliehenes Material

    Weitere Informationen

    Je nachdem, welche Trainings- und Spielmöglichkeiten vermittelt werden sollen, wird neben Fußbällen gegebenenfalls weiteres Material benötigt. Die DFB-Mobile verfügen über umfangreiches Material, das zur Koordinations- und Wahrnehmungsschulung eingesetzt werden kann. Hierzu zählen zum Beispiel Hütchen, Seile, Fähnchen und Koordinationsleitern.

Personalbedarf

Anzahl: 6 Personen

Weitere Informationen

Zur Umsetzung werden 6 bis 8 Mitarbeitende benötigt (2 Personen pro Gruppe).

Der Fortbildungstag sollte von einer Person geleitet werden, die sich in den Praxisfeldern der Inklusionssportarbeit bestens auskennt. Konkret bedeutet das, dass sie mit den Problemen, Möglichkeiten, Chancen und Beschränkungen der Anwesenden bestens vertraut ist.

Für die praktische Durchführung sollten pro Gruppe zwei Personen eingesetzt werden:
1 Fußballtrainer*in und eine weitere Person (FSJler*in, Lehrer*in oder ehrenamtliche*r Helfer*in)

Zeitaufwand

Vorbereitung: 10,00 Stunde(n)

Durchführung: 8,00 Stunde(n)

Nachbereitung: 4,00 Stunde(n)

Im Vorfeld Gespräche mit Einrichtungen führen. Tagesablauf an die Rahmenbedingungen der Schulen anpassen:
Schulbeginn: 8:15 Uhr, Schulschluss: 15:00 Uhr

Beispiel eines Schulungstages:
8:00 – 09:30 Uhr: Aufbau des Seminarraums/Fußballfelds
10:00 – 10:15 Uhr: Begrüßung
10:15 – 10:30 Uhr: Einführung
10:30 - 12:00 Uhr: Schüler*innen trainieren in Gruppen
12:00 – 13:00 Uhr Mittagspause
13:00 – 14:30 Uhr: Schüler*innen trainieren in Gruppen
13:45 – 14:30 Uhr: Trainer*innen, Lehrer*innen und FSJler*innen vereinbaren konkrete Maßnahmen
14:30 – 14:45 Uhr: Verabschiedung

Kostenaufwand

Kosten
250 Euro

Weitere Informationen

Die Durchführungskosten betragen etwa 250 Euro, wenn pro Person 5 Euro berechnet werden.

An Kosten fallen in der Regel die Verpflegungskosten vor Ort an. Diese können von der ausrichtenden Schule oder Werkstatt übernommen werden. Es können aber auch Anträge an die entsprechenden Fußballverbände gestellt werden.

Eventuell anfallende Reisekosten können bei Anerkennung der Fortbildungsmaßnahme vom jeweiligen Regierungspräsidium getragen werden. Dies ist mit der entsprechenden Behörde im Voraus abzustimmen. Mit den Regierungspräsidien kann über eine mögliche Honorierung der Fußballtrainer*innen gesprochen werden (zwischen 80 und 100 Euro pro Person).

Dokumente und Medien

Ansprechperson / -organisation

Weitere Informationen

Ehrenamtsbörse „Itimi“
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