Manche Menschen können nicht oder nicht gut sprechen. Oder man versteht sie nicht, weil sie anders kommunizieren. Zum Beispiel kommunizieren manche Menschen nicht über das Sprechen. Damit diese Menschen mit anderen Menschen gut kommunizieren und verstanden werden können, gibt es Unterstützte Kommunikation. Die Abkürzung ist UK. Bei der Unterstützten Kommunikation nimmt man verschiedene Hilfsmittel zum Sprechen und Verständigen. Zum Beispiel kann man auf Bilder oder Fotos zeigen. Dann weiß die andere Person, was gemeint ist. Oder man kann Lautsprache und Körpersprache nutzen. Man kann auch Technik nutzen. Z.B. kann man sich Texte im Internet vorlesen lassen. Oder man kann mit einem Computer schreiben und er liest vor. Mit Unterstützter Kommunikation können sich manche Menschen besser verständlich machen. Dadurch können sie leichter an der Gesellschaft teilhaben und auch in ihrem Alltag besser zurechtkommen.
Unter Unterstützter Kommunikation (UK) werden alle pädagogischen und therapeutischen Hilfen bezeichnet, die Personen ohne bzw. mit erheblich eingeschränkter Lautsprache zur Verständigung angeboten werden. Dabei wird zwischen „Alternativen Kommunikationsformen“ und „Ergänzender Kommunikation“ unterschieden. Während die Alternativen Kommunikationsformen Menschen mit Behinderungen angeboten werden, die aufgrund einer fehlenden oder stark eingeschränkten Sprechfähigkeit ein anderes Kommunikationssystem benötigen, ist die Ergänzende Kommunikation ein Verfahren, das unterstützend bzw. begleitend zur Lautsprache eingesetzt wird. Eine Anwendung letzter Vorgehensweise erfolgt zum Beispiel bei Kindern mit verzögerter Sprachentwicklung als auch bei Personen mit schwer verständlicher Sprache. Das Ziel ist jedoch bei all diesen zusätzlichen Möglichkeiten, eine effektivere Kommunikation zu ermöglichen und die betroffenen Menschen somit zu einer aktiven und selbstbestimmten Teilhabe an der Gesellschaft zu befähigen.
Die Unterstützte Kommunikation orientiert sich an einem humanistischen Menschenbild und betont das Recht eines jeden Menschen auf Selbstbestimmung und Partizipation. Unterstützte Kommunikation geht davon aus, dass jeder Mensch ein Bedürfnis nach Kontakt und Kommunikation hat. Ausgehend von den aktuellen Kompetenzen einer Person werden mit der Unterstützten Kommunikation individuelle Maßnahmen für eine bessere Verständigung und mehr Mitbestimmung im Alltag entwickelt und umgesetzt. Hierbei können bei der Maßnahmenplanung unterschiedliche Kommunikationsformen auch kombiniert werden. Die Maßnahmen zielen darauf ab, eine möglichst unabhängige und effektive Alltagskommunikation zu ermöglichen.
Die Zielgruppe der Unterstützten Kommunikation ist heterogen, wie auch die Möglichkeiten und Vorgehensweisen. Menschen jeden Alters können Unterstützte Kommunikation nutzen. Wichtig bei der Anwendung der UK ist, dass sämtliche zusätzliche Kommunikationsmittel die individuelle Art zu kommunizieren nicht ersetzen wollen, sondern eine Ergänzung und Unterstützung der bestehenden Kommunikationsformen darstellen. In diesem Zusammenhang können zudem verschiedene Routinen einen sozialen Rahmen bieten, der zur Verständigung anregt und motiviert sowie gleichzeitig Handlungssicherheit ermöglicht. Hilfsmittel wie der Einsatz von Lauten und Gebärden, Objekten, grafischen Symbolen oder technischen Möglichkeiten können dabei eine große Unterstützung darstellen.
Eine Möglichkeit, sich auszudrücken, sind z.B. Körpersprache oder Laute. Weiterhin kann die Verwendung von Objekten häufig dazu dienen, eine Handlung anzuzeigen, sie können aber auch als Symbol genutzt werden. Auch können Objekte nicht nur visuell, sondern zudem mit dem Tastsinn voneinander unterschieden werden. Aus diesem Grunde werden Objekte häufig bei Menschen mit Sehbehinderungen eingesetzt. Zu den grafischen Symbolen gehören beispielsweise Bilder, Fotos oder Zeichnungen, auf die man zeigen kann und die vom Gegenüber verstanden werden können. Hierdurch können sowohl einfache Bedürfnisse ausgedrückt (Z.B. Hunger, Schlaf oder Emotionen) als auch komplexe Sachverhalte vermittelt werden. Sammlungen grafischer Symbole lassen sich in Form von Ich-Büchern, Tage- oder Erlebnisbüchern anlegen und wiederverwenden.
Technische Kommunikationsmittel sind beispielsweise Sprachausgabegeräte und Sprachcomputer oder Ansteuerungsgeräte. Letztere werden z.B. dazu genutzt, ein bestimmtes Vokabular anzusteuern und auszuwählen. Dies kann mit Fingern, Zunge etc. erfolgen. Sprachausgabegeräte können einfache Wiedergabegeräte sein, auf die zuvor bestimmte Wörter oder Phrasen aufgenommen worden sind und die dann spezifisch abgespielt werden können. Diese besitzen meist keinen Grundwortschatz, keine vorgegebenen Strukturen oder Grammatikregeln. Weitere Eingabemöglichkeiten erfolgrn z.B. über Spracherkennungssoftware, wie sie heutzutage meist zum Standard von Smartphones bzw. Messenger-Apps gehören. Komplexe Sprachausgabegeräte haben zusätzlich noch die Möglichkeit, verschiedene Aussagen miteinander zu verknüpfen und zu kombinieren. Mittlerweile besteht technisch auch die Möglichkeit, sich über grafische Symbolkombinationen innerhalb eines Grammatiksystems auszudrücken. Mit fortschreitender Digitalisierung verfügen z.B. die meisten Online-Meeting-Tools über direkte Sprachausgabe. Dies ermöglicht vielen unterstützt kommunizierenden Menschen mehr Unabhängigkeit und eine größere Flexibilität im Alltag.
Während sich gerade Menschen mit Kommunikationsbeeinträchtigungen grafische Symbole (Fotos, Bilder etc.) aneignen können, um sich zu verständigen, dienen z.B. Sprachcomputer oder Sprachausgabegeräte dazu, eine größere Unabhängigkeit und Flexibilität im Alltag zu erreichen. Vorteil der Unterstützten Kommunikation ist es, dass dadurch die Entwicklung der Lautsprache gefördert wird, da der Einsatz von verschiedenen Hilfsmitteln häufig eine Motivation darstellt, sich trotz der kommunikativen Beeinträchtigung anderen Menschen mitzuteilen.