Inklusives Malen

Malen ist eine sehr niederschwellige Methode, um Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsames Erleben zu ermöglichen. Dabei ist es egal wie alt die Teilnehmenden sind, ob sie eine Behinderung haben oder nicht, ob sie von sich selbst sagen, dass sie malen können oder nicht. Es geht darum, gemeinsam ein Thema kreativ umzusetzen.

Beispielhafter Ablauf der Methode

Die Teilnehmenden und betreuenden Personen finden sich am Veranstaltungsort ein. Sollten sich die Beteiligten noch nicht kennen, eignet sich für den Einstieg ein Kennenlernspiel oder einfach nur eine Vorstellungsrunde. Die betreuenden Personen stellen im Anschluss das Thema vor, das bearbeitet werden soll. Je nach Alter der Teilnehmenden kann das Thema etwas sehr Niederschwelliges sein („mein Lieblingstier“) oder etwas Abstraktes („Toleranz“). Die Teilnehmenden können sich dann entweder für sich überlegen, wie sie das Thema malerisch umsetzen wollen oder man sucht gemeinsam ein Motiv. Eine Diskussion im Plenum eignet sich dafür gut. Je nach Komplexität des Themas kann die Diskussion auch mit Fragen moderiert werden, wie zum Beispiel „Welche Farbe verbindet ihr mit Toleranz? Gibt es ein Symbol, das ihr damit verbindet?“ und so weiter.

Haben alle ein Motiv gefunden, beginnt das Malen. Die Teilnehmenden können jeweils für sich malen, es können aber auch mehrere Personen gemeinsam ein Bild gestalten und sie dürfen sich jederzeit gegenseitig unterstützen. Die Teilnehmenden sollen sich während des Malens kennen lernen können und sich zum Thema austauschen. Während des Malens sollte in regelmäßigen Abständen die noch verbleibende Zeit an die Teilnehmenden kommuniziert werden um sicher zu stellen, dass alle Bilder rechtzeitig fertig werden.

Zum Abschluss kommen alle wieder im Plenum zusammen, stellen ihr Bild vor und beantworten dabei folgende Fragen:

  • Was ist darauf zu sehen?
  • Warum habe ich das Motiv ausgewählt?
  • Welches Detail ist mir besonders gut gelungen?
  • Habe ich das Bild so gemalt, wie ich es mir am Anfang vorgestellt habe? Oder habe ich während des Malens am Bild etwas verändert?
  • Was finde ich bei den anderen Bildern gut?
  • Falls gemeinsam gearbeitet wurde: Was hat beim gemeinsamen Malen besonders Spaß gemacht?

Die Fragen können dem Alter der Teilnehmenden und dem jeweiligen Thema angepasst und ergänzt werden.

  • Dieses Angebot bezieht sich auf die Inklusion von Menschen mit folgenden Behinderungsformen

    • Körperliche Behinderung
    • Lernbehinderung / -schwierigkeiten
    • Psychische (seelische) Behinderung
    • Sinnesbehinderung
      • Hörbehinderung
    • Sprachbehinderung

    Weitere Informationen

    Vor dem Workshop sollte mit allen Teilnehmenden individuell abgeklärt werden, inwieweit eine persönliche Betreuung benötigt wird:
    Kann eigenständig gemalt werden oder wird Unterstützung benötigt?

    Bitte beachten: Je nach Behinderungsform kann eine persönliche oder technische Assistenz/Pflege erforderlich sein.

  • Gruppengröße

    Die Gruppengröße richtet sich nach dem vorhandenen Platz sowie der möglichen Anzahl an Betreuenden. Als Mindestgröße werden 4 Teilnehmende empfohlen, um einen Austausch zu ermöglichen und unterschiedliche Sichtweisen zum verwendeten Thema sammeln zu können.
  • Fläche

    Die Größe der benötigten Fläche richtet sich nach der Anzahl der Teilnehmenden. Alle Teilnehmenden sollte genügend Arbeitsfläche zum Malen zur Verfügung haben. Dazu sind aber nicht zwingend Tische notwendig. Es kann auch auf dem Boden gemalt werden oder im Stehen/Sitzen vor einer Staffelei.
  • Durchführungsort

    Das Malen kann drinnen oder draußen stattfinden. Anforderungen an den Ort der Durchführung richten sich nach den individuellen Bedürfnissen der Teilnehmenden und der Maltechnik (Wasserfarben, Kreide, Acryl und so weiter). Ein Wasseranschluss muss nicht zwingend vorhanden sein, ist aber eine große Erleichterung. Denn egal mit welcher Maltechnik gearbeitet wird, braucht man Wasser für das Reinigen der Hände und der Mal-Sachen.
  • Material

    Der Materialbedarf richtet sich nach der Maltechnik. Die Variante mit dem geringsten Aufwand besteht aus Papier und Buntstiften. Diese können aus den eigenen Beständen genommen oder für wenig Geld gekauft werden. Eine aufwändigere und teurere Variante besteht aus Leinwänden und Acryl- oder Ölfarben. Dazu werden noch Pinsel und Mischpaletten gebraucht, gegebenenfalls kommen noch Staffeleien hinzu.

Personalbedarf

Anzahl: 2 Personen

Weitere Informationen

Die Anzahl der Betreuenden richtet sich unter anderem nach der Gruppengröße. Pro 10 Teilnehmende empfiehlt sich mindestens eine Betreuungsperson.

Weiter sollte mit den Teilnehmenden vorab abgesprochen werden, welche individuelle Unterstützung gebraucht wird. Die entsprechenden Betreuenden benötigen keine spezielle Qualifikation, sie unterstützen die Teilnehmenden nur beim Malen.

Zeitaufwand

Vorbereitung: 1 Stunde(n)

Durchführung: 3 Stunde(n)

Nachbereitung: 1 Stunde(n)

Die Vorbereitungszeit umfasst das Gespräch mit den Teilnehmenden (individueller Betreuungsbedarf), den Einkauf des gebrauchten Materials und gegebenenfalls die Vorbereitung des Ortes, an dem das Malen stattfindet.

Die Aktion selbst dauert etwa 3 Stunden. Die genaue Zeit ist aber immer abhängig von der Gruppe, ihren Bedarfen und ihrer Größe.

Die Nachbereitung umfasst vor allem das Aufräumen und Reinigen der Arbeitsflächen.

Kostenaufwand

Kosten
10 Euro

Weitere Informationen

Eine günstige Variante umfasst nur Papier und Buntstifte.

Teurere Varianten können Material- und Raumkosten umfassen.

Ansprechperson / -organisation

Weitere Informationen

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