Gemeinsames Kochen eignet besonders gut, um Menschen mit und ohne Behinderung gegenseitig für ihre Bedarfe zu sensibilisieren und sich kennenzulernen.
Gemeinsam denken sich die Teilnehmenden einen Menü-Plan aus und schreiben eine Einkaufsliste. Danach werden alle Zutaten gemeinsam eingekauft. Je nach Bedarf und zeitlicher Ressource kann diese Vorbereitung auch von den anleitenden/betreuenden Personen vorab durchgeführt werden. Die Aktion mit den Teilnehmenden fokussiert sich dann ausschließlich auf das Kochen.
Die Teilnehmenden bearbeiten in Tandems oder kleinen Gruppen je ein Rezept (Vorspeise, Hauptgang, Nachtisch). Dabei entscheiden die Teilnehmenden selbst, wer welche Aufgabe übernimmt. Mögliche Aufgaben können sein: die Zutaten vorbereiten (waschen, schneiden und so weiter), die Arbeitsflächen sauber halten, benutztes Arbeitsmaterial laufend spülen und aufräumen, umrühren, das Rezept im Auge behalten und auf das Timing achten, …
Gegenseitige Unterstützung und Hilfe ist Teil der Aufgabe. Zunächst sollen die Teilnehmenden untereinander nach Unterstützung fragen wenn sie diese benötigen, bevor sie auf eine betreuende Person zugehen.
Wenn alles fertig zubereitet ist, wird gemeinsam gegessen. Dabei können sich die Teilnehmenden austauschen: Was hat Spaß gemacht? Was war herausfordernd? Wie hat die Zusammenarbeit geklappt? Und ganz wichtig: Wie schmeckt das Essen?
Abschließend wird die Küche gemeinsam aufgeräumt und geputzt.
Ziel der Methode ist es, den Teilnehmenden einen Raum für Selbstwirksamkeitserfahrungen zu eröffnen. Betreuende Personen halten sich soweit wie möglich aus dem Arbeitsprozess heraus. Sie geben den Teilnehmenden maximalen Freiraum selbst zu planen (Menü, Einkaufsliste), etwas gemeinsam umzusetzen (Gerichte kochen) und auszuwerten (Austausch beim gemeinsamen Essen). Entlang des gemeinsamen Kochens lernen sich die Teilnehmenden kennen, sensibilisieren sich für ihre Bedarfe, unterstützen sich und lernen voneinander.